"Das Projekt ist in der Stadt ein umstrittenes", räumte Krieger gleich zu Beginn ein. "Aber egal, wie knapp der Bürgerentscheid war: Das ändert nichts an unserem Willen zu investieren." Eine projizierte Planung verriet allerdings nicht viel über den Bau: Der benachbarte "Sconto"-Markt soll leicht eingedreht werden, offenbar weniger Parkplätze vor beiden Häusern entstehen als ursprünglich vorgesehen. Krieger fasste jedoch zusammen: "Es wird ein Möbelhaus, wie man es von uns kennt." Eine Höffner-Fassade gab es nicht zu sehen.
Die Ausschussmitglieder kritisierten, sich schlecht informiert zu fühlen, daher Zweifel zu hegen. Krieger konterte: Der Namenswechsel vom ursprünglichen Möbel Kraft sei als Entscheidung der gesamten Unternehmensgruppe getroffen und anschließend nach Kiel vermittelt worden. Dass der Bau noch nicht begonnen habe, liege an der erst im Herbst erteilten Genehmigung. Und jetzt sei ihm der Kauf der Paderborner Möbelkette Finke quasi dazwischen gekommen. Die sei hochgradig sanierungsbedürftig und fordere seine komplette Aufmerksamkeit – zum Nachteil des Kieler Standortes.
Auch Krieger blickte zurück
"Man macht ja kein Projekt zehn Jahre lang, wenn man es nicht will", sagte Krieger jedoch. Nehme er nicht auch eine veränderte Stimmungslage in Kiel für mehr Wohnungsbau und vielleicht einen Rückverkauf des Geländes an die Stadt wahr, fragten Arne Stenger (Grüne) und Marcel Schmidt (SSW). "Ich würde mich hier mit Händen und Füßen gegen einen Verkauf wehren", sagte Krieger. "Ich bin ausdauernd. So schnell werden Sie mich nicht los."
Dazu beitragen sollten auch Bekenntnisse zu sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und einer begrünten Fassade sowie zur unentgeltlichen Rückgabe ungenutzter Grünflächen an die Stadt Kiel. Ob das die Handvoll Teilnehmer einer Mini-Demo der Linken vor der Tür überzeugen konnte, blieb ungewiss. Im Ausschuss haben Zuhörer und Besucher kein Rederecht.
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