Angeführt vom Dreimaster "Thor Heyerdahl" ist am Sonnabend die traditionelle Windjammerparade zur Kieler Woche 2017 gestartet. Dabei bot sich den Tausenden Zuschauern an der Promenade der Kieler Förde ein ungewohntes Bild: Mit einer Protestaktion beim Ausfahren haben die Teilnehmer gegen eine geplante Sicherheitsverordnung des Bundesverkehrsministeriums für Traditionsschiffe protestiert. Nach der Ausfahrt der ersten 20 Schiffe ließen die übrigen rund 75 Schiffe eine Lücke entstehen.
Die Aktion solle zeigen, „dass in Zukunft sehr viele Schiffe fehlen werden, wenn die Verordnung in Kraft tritt“, sagte Michael Saitner, Vorsitzender des Vereins „Thor Heyerdahl“, der das gleichnamige Führungsschiff der diesjährigen Windjammerparade betreibt.
Die Folge war ein sehr weit auseinander gezogenes Feld an Schiffen mit wenig optischen Höhepunkten. Aufatmen konnten dafür die Verkehrsüberwachung und die Wasserschutzpolizei. „Wir sind zufrieden. Die Parade ist ohne größere Havarien verlaufen“, sagte Ingo Berger, Leiter der Kieler Wasserschutzpolizei. Einige kleinere Kollisionen gab es nur im Vorfeld. Sie verliefen aber alle glimpflich.
Und auch die Verkehrslenkung der Handelsschiffe klappte. Durch die Parade war die Förde fast zwei Stunden für Schiffe mit Ziel Nord-Ostsee-Kanal nicht passierbar. „Wir haben die Schiffe aus dem Kanal nur in die Schleuse einlaufen lassen. Dort mussten sie warten“, sagte Jens Leisner vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Lübeck.
Zusammen mit Kapitän Volker Rieper von dem Mehrzweckschiff „Scharhörn“ sorgte Leisner dafür, dass das Fahrwasser von der Startlinie bis zur Ostsee um 11 Uhr frei war. Die „Scharhörn“ setzte sich dabei vor die Parade und sicherte das Feld zusammen mit den Polizeibooten nach vorn gegen einlaufende Sportboote ab.
Die Windjammerparade hatte in diesem Jahr nur knapp 100 Teilnehmer, darunter 89 Segler. In früheren Jahren waren bis zu 120 Segler gekommen. Gründe sind die großen Events mit Segelschiffen in den Nachbarstaaten. Nach maritimen Events in Dänemark und Norwegen in den Vorjahren, war es in diesem Jahr die Sail Den Helder, die fast alle großen Windjammer anlockte.
Die Folge: Bei der Windjammerparade in Kiel war in diesem Jahr kein einziger großen Rahsegler zu Gast. Selbst das von der Deutschen Marine gecharterte Segelschulschiff „Mircea“ zog das Seglertreffen in den Niederlanden der Kieler Woche vor. In den Niederlanden unterstützte außerdem die Marine das Segelevent.
Fotoaktion zur Windjammerparade 2017
Wenn Sie mit der Kamera oder dem Smartphone unterwegs waren und ein tolles Motiv eingefangen haben, dann stellen Sie es doch uns zur Verfügung. Wie Sie mitmachen können, erfahren Sie hier.
Die schönsten Fotos zur Windjammerparade zur Kieler Woche 2017 veröffentlichen wir dann in der folgenden Fotostrecke.
Von KN