Und zahlreiche Kieler kamen zum Diskutieren. "Es ging darum, Diskussionsplattformen zu schaffen, um mit den Bürgern in Kontakt zu kommen", erläuterte Carsten Massau, Landesgeschäftsführer des ADFC. Auf einem abgesperrten Parkplatz konnten sich die Kieler sozusagen etwas wünschen, indem sie es malten: "Wie soll Deine Freifläche aussehen?", das sei die Frage gewesen, so Massau. Und dabei seien ganz unterschiedliche Motive herausgekommen: Eisdielen, Kioske, Fahrradparkplätze... grundsätzlich sei der Ansatz, die vielfach vom Autoverkehr genutzte Fläche wie eben jenen Parkplatz "in bürgernahe Fläche zurückzuverwandeln".
Parteien und Interessengruppen vertreten
"Es haben etliche Kieler Initiativen mitgemacht", so Massau, der auch den BUND, die Linke, die Grüne Jugend, Greenpeace oder den VCD (Verkehrsclub Deutschland) nannte. Dessen Kieler Büroleiter Frederik Meißner hatte den Park(ing) Day auf den Parkplätzen zunächst als Demonstration angemeldet. Daraufhin habe es einen Rechtsstreit mit der Stadt Kiel gegeben, die lediglich Sondernutzungsrechte einräumen wollte, gibt Meißner an. Das hätte bedeutet, die Veranstalter hätten Kosten für Sperrungen selbst tragen müssen.
Das Verwaltungsgericht Schleswig entschied dann allerdings auf Bestreben eines Aktivisten gegen die Stadt: Die Versammlung wurde als Demo durchgeführt. "Trotz des schlechten Wetters lief es sehr gut", sagte Meißner. "Häufig war die Parksituation in der Holtenauer Straße Thema." Dabei sei klar: Man müsse nicht überall mit dem Auto hinfahren können.