Das Duo lernte sich beim Studium an der Musikhochschule in Lübeck kennen, seit eineinhalb Jahren treten Pauline Renk und Oliver Bunnenberg gemeinsam auf. Nobel, elegant, lyrisch singend oder mit erdig-warmen Rubato-Ton brachte Pauline Renk nicht nur ihre Geige, einer Guarneri-Kopie von Sebastian Schneider-Marfels, zum Klingen. Für eine virtuose Interpretation des „Andante con moto“ aus Henri Vieuxtemps‘ „Élégie für Viola und Klavier“, op. 30, wechselte Pauline Renk auf eine Viola.
Höhepunkt war Suite aus „Romeo und Julia“
Packender Höhepunkt am Abend war die Suite aus „Romeo und Julia“ von Sergei Prokofjew. Pauline Renk hatte schon mit Pablo Sarasates „Introduction et Tarantelle“, op. 43, ein atemberaubendes Kabinettstück präsentiert. Doppelgriffe, Pizzicato und geschlagene Akkorde hatten den Umfang ihres solistischen Könnens gezeigt.
In der Suite arbeitete die Violinisten in großer Linie die Kontraste in den sieben Sätzen heraus. Fröhlich leicht klangen die geführten Legatolinien im Satz „Julia“, schwungvoll ländlich-mitreißend der Dreier-Rhythmus beim Tanz der Ritter. Aus dem quecksilbern-rasanten, wilden und beweglichen Satz „Mercutio“ steigerte sich das Stück zur Kampfszene im Schluss-Satz „Kampf und Tybalts Tod“.
Scharfes Klirren von kreuzenden Klingen
Dank Pauline Renks durchweg ausgefeiltem Zusammenspiel mit Pianist Bunnenberg schienen die Gegner auf der Bühne zu stehen. Im Ton der Geige wurden das scharfe Klirren von kreuzenden Klingen, wütende Hiebe und Stiche lebendig, Bunnenberg setzte auf dem Flügel kantig Akkorde dagegen. Das Duo erntete Jubel für die großartige musikalische Inszenierung.
Mit dem Konzert startete der Förderverein Caspar-von-Saldern-Haus eine Reihe, in der in der Saison 2019/2020 fünf junge Musiker vorgestellt werden, die ihre ersten Karriereschritte in Neumünster machten.
www.caspar-von-saldern.de
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Von König Beate