Vor einem Jahr ließ sich der damalige Ministerpräsident Torsten Albig auf der Autobahn 7 ein bisschen feiern, weil nach dem Teilstück vom Bordesholmer Dreieck bis Neumünster-Nord nun auch das nächste Stück bis Neumünster-Mitte fertig und die A7 damit auf rund zehn Kilometern eigentlich sechsspurig ausgebaut war. Eigentlich - denn an zwei Stellen hakt es auch ein Jahr später noch. Das Problem sind zwei Brücken.
Wenn der Autofahrer in Richtung Süden gerade flott die ersten dreispurigen Kilometer hinter sich hat, wird er kurz hinter Neumünster-Nord wieder ausgebremst und in den Gegenverkehr geschickt. Der Grund: In Höhe des Forellensees Krogaspe überquert die Autobahn die Bahnlinie nach Flensburg, und die Brücke ist einfach noch nicht fertig. „Dieses Bauwerk im Bauabschnitt 1 wird im September fertiggestellt“, sagte Florian Zettel, Sprecher der Firma Via Solutions Nord, die die Autobahn ausbaut.
Nach wenigen Kilometern freier Fahrt wiederholt sich das Spiel kurz vor Neumünster-Mitte. Auch hier hakt es an einer Brücke: Unter der Autobahn verläuft (auf Wasbeker Gebiet) die Bahnlinie nach Heide. „Die Westseite dieses Bahnbauwerks wird im Mai fertiggestellt. Danach erfolgt der Bau der Ostseite“, sagte Florian Zettel. Bis Ende 2018 soll aber auch hier freie Fahrt sein, wie im ganzen Bauabschnitt 2. Der erstreckt sich von der Abfahrt Neumünster-Mitte bis hinunter zur Abfahrt Großenaspe.
Das Problem ist der Bahnverkehr. „Die Bahn gibt uns zu Recht genaue Sperrzeiten vor. Die sind einzuhalten, damit der Bahnverkehr so gering wie möglich eingeschränkt wird. Wir sind mit der Bahn in einem sehr konstruktiven und kooperativen Dialog“, so Sprecher Zettel. Er bleibt aber optimistisch: „95 Prozent der gesamten Ausbaustrecke von Bordesholm bis zur Landesgrenze nach Hamburg werden wir bis zum Ende des Jahres 2018 realisieren.“
Brücken sind offenbar eine kleine Schwachstelle an dem ansonsten sehr zügigen Autobahnausbau. Denn auch die neue Überführung über den Prehnsfelder Weg wurde erst mit etwa einjähriger Verspätung fertig.