Ein verregnetes Wochenende brachte Merla (12) und Marla (11) aus Heikendorf auf eine Idee. Weil sie als Randnotiz in einer Tageszeitung über das Sterben der Feldvögel gelesen hatten, denen es zunehmend an Nahrung mangelt, wollten sie aktiv werden. „Das fanden wir voll krass“, erzählt Merla. An nur einem Nachmittag war der Brief an alle Bauern fertiggestellt. Mithilfe von Merlas Mutter wurde der großformatige Brief per Smartphone digitalisiert und an die Bauernverbände in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie an den Nabu und an Ministerpräsident Daniel Günther verschickt.
Reaktion aus Bayern
Sogar aus Bayern kam eine Reaktion vom Bauernverband. „Die machen dort schon richtig viel“, staunten die Mädchen. Mehr als 14000 Hektar geförderte Blühflächen wurden über das bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) allein im vergangenen Jahr angelegt. Die Plöner Kreis-Geschäftsstelle des Bauernverbandes Schleswig-Holstein hat die Mädchen im Mai zu einem Ausflug nach Panker im Kreis Plön eingeladen. Sogar Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) schrieb, man habe sich in Schleswig-Holstein gemeinsam mit den Koalitionspartnern von Grünen und FDP darauf verständigt, „das Blütenangebot in der Landschaft zu erhöhen und die Kommunen zu ermuntern, im Bereich ihrer Grünflächen mehr Blütenangebot zu schaffen“.
Die größte Überraschung brachte allerdings ein Schreiben vom Nabu in Schleswig-Holstein. Die Naturschutz-Organisation möchte die Aktion der Mädchen jetzt im Rahmen ihrer bundesweiten Kampagne für naturverträgliche Landwirtschaft nutzen.