Die Barker haben sich längst daran gewöhnt, decken bei Feiern ihre Getränkegläser vorsichtshalber immer mit Bierdeckeln als Schutz vor Vogelschiete ab, sagt Hausherr und Landwirt Karsten Hahn. Neue Gäste müssen sich an die geflügelten Gäste im rustikalen Ambiente erst gewöhnen.
Vom Nabu ausgezeichnet
Jetzt wurde das Gebäude vom Naturschutzbund (Nabu) ausgezeichnet. „Es kann ein Vorbild sein als schwalbenfreundliches Haus“, sagte Ruth Severin, Vorsitzende des Nabu in Bad Segeberg, „Die Verleihung dieser Plakette soll andere animieren“, dem Beispiel der Hahns zu folgen.
Schwalben gab es in Hahns Gasthof immer schon. Doch seit vier Jahren wächst die Population stetig. „In unserem Saal haben wir unter dem Dach etwa 40 Schwalbennester“, erklärte Wiebke Hahn. „Mensch und Tier leben hier miteinander“. Veranstaltungen wie Tanztee der Senioren und selbst das Kindervogelschießen mit Diskomusik und fröhlicher Kinderschar störten die Vögel nicht beim Brüten.
2015 seien 25 Jungtiere geschlüpft. 2016 seien es dann schon 34 Jungvögel gewesen, im vergangenen Jahr haben die Schwalbenpaare sogar 40 Küken großgezogen. In diesem Jahr zählte Wiebke Hahn bereits 15 junge Schwalben in den Nestern.
Nistplätze werden knapp
Den Zuwachs kann sich Karsten Hahn nur damit erklären, dass in der Umgebung die Nistplätze langsam knapp würden.
Ende September folgt der Zwangsauszug. Wenn die Tiere unterwegs sind, schließt Hahn für einige Tage die Luken. So werden die Schwalben gezwungen, sich ihren Artgenossen beim Flug in den wärmeren Süden anzuschließen.
Danach wird der Saal mit dem Hochdruckreiniger geputzt und für den Zuzug des nächsten Frühjahrs vorbereitet.