Doch Fäkalien und Urin sowie das Verhalten mancher Menschen rund um Vordach und Taxi-Stand haben Supermarkt und Bank auf beiden Seiten des Ausgangs sicher nicht ohne Grund zur Entscheidung getrieben, dort Wachpersonal aufzustellen. Der Bereich kann abschrecken.
Dort greifen Oberbürgermeister und die Bahnhofs-AG ein und überlegen, was sie tun können, um das Sicherheitsgefühl für Kieler und Besucher zu verbessern. Die Aufgabe ist jedoch keine leichte – Fahrrad-Abstellbügel und öffentliche Toiletten strahlen kaum soziale Botschaften aus, die Einrichtung einer Sicherheitswache aber schon. Wer Menschen nicht kriminalisieren will, ihnen aber mehr Polizei und Ordnungspersonal vor die Nase setzt, muss schon sehr gut argumentieren, um nicht in genau diesen Verdacht zu geraten.
In Kiel wird derzeit an vielen Ecken daran gearbeitet, die Stadt mehr herauszuputzen. Dabei sollte aber immer daran gedacht werden, dass auch die Menschen zu Kiel gehören, die vormittags lieber Dosenbier als Espresso trinken. Nur wenn ihnen die Stadt ebenfalls gute Angebote macht, wird Kiel ein soziales Image bewahren können, auf das Ulf Kämpfer genau so viel Wert legt.