Dass hier etwas passieren muss, ist allen klar, denen Kiels Innenstadt am Herzen liegt. Was aber ist die richtige Lösung? Wovon soll die Entscheidung abhängig gemacht werden? Das sind die großen Fragen.
Die von der Verwaltung in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie tendierte eigentlich zu einem neuen Aufgang direkt am Gebäudekomplex von Karstadt und Sophienhof – im Sinne des Städtebaus. Aus Sicht der Einkaufszentren sollten aber vor allem keine Kunden verloren gehen. Ebenso nachvollziehbar. Also doch eine Brücke? Das könnte eine Grundsatzentscheidung sein: Den Verkehr zu überbrücken, Autos weiter auszuweichen, scheint ein Widerspruch zum Ziel autofreie Innenstadt zu sein. Kommt aber der Austausch zwischen Einkaufszentren und Holstenstraße zum Erliegen, weil es keine Brücke mehr gibt, dürfte das für Kiels ohnehin arg gebeuteltes Zentrum ein Schlag ins Kontor sein.
Auch weil die Stadt dazu vertraglich verpflichtet ist, sollte jetzt schnellstmöglich ein Kompromiss gefunden werden – zwischen Kaufleuten, Verwaltung und Politikern. Vielleicht ist ja eine barrierefreie, aber reduzierte Brücke die Lösung? Damit der Blick in Richtung Bollhörnkai und auf die Landwirtschaftskammer in beide Richtungen möglich wird. Und damit die City nicht aus dem Blick gerät.