Das belegen zahllose Statistiken zur Bevölkerungsentwicklung oder Prognosen zum demografischen Wandel. Sie lassen nicht den Hauch eines Zweifels, dass die AfD mit ihrem mehr oder minder offenen Rassismus die Zukunft Deutschlands gefährdet.
Die Debatte um Asylrecht, Einwanderungsgesetz und Spurwechsel muss allerdings fachlich und sachlich geführt werden. Das hat Günther leider nicht beherzigt. Seine Behauptung, ohne Zuwanderung müsse jede deutsche Frau sieben Kinder kriegen, ist bisher durch nichts belegt und öffnet Fehlinterpretationen etwa von Frauen als Gebärmaschinen Tür und Tor. Der Ministerpräsident, der heute seine Antrittsrede als Präsident des Bundesrats hält und damit zum Stellvertreter des Bundespräsidenten aufsteigt, hätte bei Fakten bleiben sollen und auch müssen.
Günthers Ausrutscher erinnert zudem fatalerweise an eine Äußerung seines Vorgängers Torsten Albig. Er hatte während der Flüchtlingswelle einfach behauptet, dass 99 Prozent der Flüchtlinge nicht kriminell seien. Auch Albig hatte es gut gemeint, dabei aber wie Günther vergessen, dass linker Populismus kein Mittel gegen rechten Populismus ist. Das eine wie das andere birgt die Gefahr, das Vertrauen in den Staat und seine Vertreter zu erschüttern. Insofern hat Günther sich und der Sache einen Bärendienst erwiesen.