Was hilft, ist ein Blick auf die Fakten. Die objektive Sicherheitslage in Schleswig-Holstein, das betont Studt andernorts übrigens gern, hat sich in den vergangenen Jahren nicht verschlechtert. Die Kriminalität ist, abgesehen vom Sonderproblem Wohnungseinbruch, sogar auf dem Rückzug. Auch der Flüchtlingszustrom taugt nicht als Argument. Die Mehrbelastung der Polizei ist längst ausgeglichen, durch insgesamt 325 zusätzliche Stellen in diesem Jahr. Auf Nachfrage tun sich die Innenpolitiker im Regierungsviertel denn auch schwer, eine nachvollziehbare Begründung für einen Ausbau der Polizei um abenteuerliche 18 Prozent (CDU) oder stolze 7,5 Prozent (Studt) zu liefern.
Übrig bleibt der Hinweis, dass die Polizei überlastet ist. Das stimmt, spricht aber gegen die Politiker. Sie haben es sträflich versäumt, die Beamten von Aufgaben wie dem Schutz von Schwertransporten oder Sportveranstaltungen zu entlasten. Populär ist das nicht. Aber das darf kein Grund sein, ohne jede Bedarfsanalyse die Ordnungsmacht auszubauen und jeden Beamten mehr als 40 Dienst- und knapp 20 Pensionsjahre zu bezahlen. Jeder kostet den Steuerzahler – grob geschätzt und mit Pensionslast – rund drei Millionen Euro. Gerade für ein armes Bundesland ist das eine Menge Holz.