Schließlich wird hier das kulturelle Erbe des Landes systematisch bewahrt. 8100 Quadratmeter Lagerfläche bilden eine wichtige Grundlage etwa für die Neuaufstellung des Freilichtmuseums Molfsee als Landesmuseum für Volkskunde und den Masterplan für die Gottorfer Schlossinsel. Nur rund zwei Kilometer von dort entfernt eröffnet nach zweieinhalb Jahren Bauzeit die amtierende Kulturministerin Karin Prien am Donnerstag das für knapp sechs Millionen Euro hergerichtete Zentralmagazin als „eines der modernsten in Europa“.
Die Volkskunde bietet den Grundstock
Auch wenn das Volkskundemuseum hier Vergangenheit ist, bilden dessen Exponate den Grundstock der von Guntram Turkowski und zwei Mitarbeitern betreuten Sammlung – und werden nun verstärkt aus dem neuen Zentrum der Volkskunde in Molfsee ergänzt. Guido Wendt, Kaufmann an der Spitze der Stiftung, spricht von einem „Kulturwandel“. Was bisher jedes Haus für sich sammelte, wird jetzt auf dem Hesterberg sinnvoll zusammengefasst, systematisch inventarisiert und digitalisiert. Und nach modernsten Vorgaben sachgerecht aufbewahrt.
Der helle Ziegel-Neubau bietet besonders sensiblen Exponaten aus den Landesmuseen ideale klimatische Bedingungen. Über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll der Strombedarf für das Zentralmagazin selbst produziert werden. Im Erdgeschoss hat auch die Kunsthalle zu Kiel Lagerflächen mit einer Gemäldeauszugsanlage angemietet.
Überall werden Erinnerungen wach
Dem Neubau gegenüber bietet das historische Körnerhaus die größten der insgesamt rund 6500 Quadratmeter, für rund 2,4 Millionen Euro sanierten Bestands-Lagerflächen. „Hier kann man sich echt einschließen lassen,“ schwärmt Guido Wendt beim Rundgang: Überall werden Erinnerungen wach... Ein großer Lastenaufzug mit rund sechs Tonnen Tragfähigkeit, moderne Leuchtstoffröhren und überall neue, stabile Regalsysteme schaffen die notwendigen Rahmenbedingungen genauso wie Be- und Entfeuchtungsanlagen, die über Funk genauso zentral gesteuert wie Messwerte erfasst werden können.
Die Landesmuseen wollen sich auch auf dem Hesterberg weiterhin offen zeigen: So ist am Donnerstag, 6. September, bereits ab 16 Uhr ein Blick hinter die Kulissen möglich, bevor um 19 Uhr offizielle Eröffnung und ist.