Bis Ende 2021 will Bayer weltweit 12000 Stellen abbauen. Die Tochter KVP in Kiel beschäftigt rund 800 Mitarbeiter. Das Animal-Health-Geschäft biete zwar Wachstumsoptionen in einem attraktiven Markt, sagte Bayer-Chef Werner Baumann. Hierfür seien allerdings Investitionen nötig. Mittel, die der Konzern künftig lieber für seine Kerngeschäfte Pharma, rezeptfreie Arzneimittel und Pflanzenschutz ausgeben wolle. Kiel gehöre zu den Produktionsstätten, bei denen das Geschäft wachse. Zuletzt hat KVP einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro erwirtschaftet. „Die Arbeitsplätze in Kiel sind nicht beeinträchtigt von der Entscheidung“, sagte Baumann. Noch sei nur die Entscheidung gefallen, sich vom Geschäft mit Tiergesundheit zu trennen. Es sei aber noch unklar, wann die Sparte Bayer verlasse, so Finanzvorstand Wolfgang Nickel.
Wirtschaftsminister nicht beunruhigt
Frank Hornschu vom DGB reagierte mit „großem Erschrecken“. Nun müssten die Grundlagen dafür gelegt werden, „die hochqualifizierten und innovativen Arbeitsplätze hier in Kiel zu sichern“. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) beunruhigt ein möglicher Verkauf weniger. Er habe KVP als ein sehr gut aufgestelltes Unternehmen kennengelernt. „Ich kann mir vorstellen, dass die Firma auch unter einer anderen Eigentümer-Flagge weiterhin sehr erfolgreich ihr Geschäft in Kiel betreiben kann.“ Ähnlich sieht das Kiels Oberbürgermeister: „Die Ankündigung des Bayer-Konzerns wird viele KVP-Beschäftigte verunsichern“, so Ulf Kämpfer (SPD). „Doch ich sehe für das profitable und wachsende Unternehmen auch unter neuen Eigentümern weiter sehr gute Chancen.“
Von Anne Holbach und
Jan v. Schmidt-Phiseldeck
Von kn online