Hundertfünfzig Jahre! Wer traut sich schon zu, mit sicherem Blick so weit zurückzuschauen? Historiker, Ahnenforscher, vielleicht Archäologen. Wir haben uns in den vergangenen Wochen sozusagen als Zeitungsarchäologen versucht, haben intensiv in Archiven gegraben und dabei die Wurzeln unseres Unternehmens freigelegt. Kieler Zeitung 1864, so steht es seit Jahr und Tag auf der ersten Seite des Kieler Lokalteils, und auch 2014 trägt unser Verlag noch stolz diesen Namen.
Seit 32 Jahren steht er auf dem Asmus-Bremer-Platz und dient als beliebtes Fotomotiv: der bronzene Zeitungsjunge vor dem Verlagsgebäude der Kieler Nachrichten. Geschaffen hat ihn die bei Schwarzenbek lebende Künstlerin Frauke Wehberg auf Initiative des ehemaligen Verlagsleiters Karl-Adolf Schlitt, der statt einer großen Abschiedsfeier das Geld lieber in die Statue steckte.
Das Jahr 1864 markiert nicht nur für das Land Schleswig-Holstein mit dem Deutsch-Dänischen-Krieg einen Wendepunkt in seiner Geschichte. Auch das damalige Kiel mit seinen etwa 18000 Einwohnern erlebte bewegte Zeiten in einer politisch aufgeheizten Stimmung. Der Grundstein für ein erstaunliches Wachstum wurde gelegt.
Die Kieler Zeitung wurde vom Bankier und Politiker Dr. Wilhelm Ahlmann gegründet und erschien zum ersten Mal am 19. Juni 1864 – in einer Zeit, als die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein-Lauenburg zu Dänemark gehörten und um ihre Unabhängigkeit von Kopenhagen kämpften.
Am 20. November 1894 gründete der Kieler Geologie-Professor Johann Georg Lehmann-Hohenberg den General-Anzeiger für Schleswig-Holstein mit einer kostenlos verteilten Startauflage von 30000 Exemplaren. In seinen Augen dienten damalige Journalisten häufig zu sehr den Interessen von Parteien und Wirtschaftsmagnaten.
Das Zeitungsimperium der Familie Leonhardt, zu der die Kieler Zeitung und die Kieler Neusten Nachrichten gehörten, hatte bis ins Jahr 1936 Bestand. Dann musste die sächsische Industriellenfamilie ihr verlegerisches Engagement an der Förde beenden.
Diese Geschichte beginnt mit Gutenberg, und sie ist mit den heutigen Offset-Rotationsmaschinen längst nicht zu Ende. Vorbei aber ist die Geschichte der Bleizeit, in der das Drucken noch ein Knochenjob war. Aus der „schwarzen Kunst“ ist ein Hightech-Geschäft geworden, das sich künftig wohl weniger durch Revolution wandeln wird, sondern durch Evolution: einen steten Trend zur Perfektionierung und Automation.
Horst Stölting liebt knackige Aussagen. „Logistik ist alles, was fährt und läuft“ definiert der Logistikchef der Kieler Nachrichten zum Beispiel sein Aufgabengebiet. Der gelernte Verlagskaufmann sorgt dafür, dass alles pünktlich ankommt.
Wichtiges aus Kiel, Schleswig-Holstein und der Welt durch die Augen der Kieler Nachrichten - von den 1950er Jahren bis heute.
Wir zeigen Ihnen hier die Einsendungen aus der Fotoaktion "Meine KN".