München/Kiel. „Stellt sich die Frage, ob hier nicht einfach ein Sündenbock innerhalb der SPD gesucht wurde, der von den Schwächen der gesamten Partei wie denen des Spitzenkandidaten Martin Schulz ablenken soll?“, heißt es auf bunte.de.
In den Augen vieler Menschen sei Politik ein kaltes, hartes Geschäft, hinter dem die menschliche und private Seite der Politiker zu kurz kommt, bedauert die „Bunte“. Umso wichtiger sei es ihr, Persönlichkeiten zur Geltung zu bringen. Das Wortlaut-Interview mit Albig und seiner Lebensgefährtin Bärbel Boy sei von den beiden autorisiert worden. „Der Ministerpräsident zeigte sich dabei von einer anderen Seite, blieb erfrischend selbstkritisch und ehrlich.“
Im Gespräch hatte Albig nicht nur über seine Hochzeitpläne im kommenden Jahr gesprochen, sondern auch über seine Noch-Ehefrau. „Irgendwann entwickelte sich mein Leben schneller als ihres. Wir hatten nur noch ganz wenige Momente, in denen wir uns auf Augenhöhe ausgetauscht haben. Ich war beruflich ständig unterwegs, meine Frau war in der Rolle als Mutter und Managerin unseres Haushaltes gefangen. Das werfe insbesondere ich mir heute vor.“ Unsere Zeitung erreichten daraufhin diverse empörte Leserbriefe.
Die Bunte behauptet jetzt, dass man mit persönlichen Porträts von Politikern Wahlen nicht nur verlieren, sondern auch gewinnen könne. Bestes Beispiel dafür sei angeblich ein Interview mit dem Kieler FDP-Mann Wolfgang Kubicki, das eine Woche nach dem Albig-Text erschien. Auch dieser habe sich sehr offen und persönlich zum Verhältnis zu seinen beiden Ex-Frauen geäußert.