Neumünster. Nicht nur dass der Innenminister seit kurzer Zeit zu den aktiven Reservisten gehört. Er ist wegen des Flüchtlingsandrangs auf die Unterstützung der Bundeswehr dringend angewiesen. „Ich bin sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, in Kasernen in Boostedt, Seeth und Albersdorf neben der bestehenden in Neumünster weitere Erstaufnahmen einzurichten“, so Studt. Ob weitere Kasernen der Bundeswehr in Schleswig-Holstein für die kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen in Betracht gezogen werden, ließ der Minister offen.
Der Kommandeur des Landeskommandos, Oberst Ralf Güttler, bestätigte, dass auf Anweisung des Bundesverteidigungsministeriums auch in Schleswig-Holstein sämtliche Standorte der Bundeswehr derzeit daraufhin überprüft werden, ob zumindest in Teilen der Kasernen die Möglichkeit einer Unterbringung besteht. „Dabei spielen logistische und sicherheitsrelevante Kriterien eine Rolle“, so Güttler. Der Kommandeur geht davon aus, dass voraussichtlich Ende Oktober die Ergebnisse der Überprüfung vorliegen werden.
Kasernen sind als Flüchtlingsaufnahmen auch deshalb sehr gefragt, weil in ganz Deutschland die Wohncontainer knapp werden. „Wir werden voraussichtlich die Containerdörfer in Kiel, Rendsburg und Eggebeck noch komplett mit Containern ausstatten können“, sagte Studt. Es sei aber abzusehen, dass der Markt für Container danach erschöpft sei.