Prokop plant weitere Einheiten dieser Art mit den Nationalspielern der anderen Bundesliga-Vereine noch im September in Kronau und Berlin.
„Die Idee dahinter ist, einen zusätzlichen Tag für eine optimale Vorbereitung auf die Heim-WM und gleichzeitig kürzere Anreise-Wege für die Spieler zu haben“, sagte Prokop.
Der 39-Jährige hatte insgesamt elf potenzielle Kandidaten für sein WM-Aufgebot ins Sporthotel Avantage geladen: fünf aus Kiel (Patrick Wiencek, Steffen Weinhold, Rune Dahmke, Andreas Wolff, Hendrik Pekeler), drei aus Melsungen (Tobias Reichmann, Finn Lemke, Julius Kühn), zwei aus Lemgo (Tim Hornke, Tim Suton) und Marian Michalczik aus Minden.
Prokop lobt Verständnis der Klubs
Dass die Vereine ihre Spieler mitten im Ligabetrieb für einen Tag freistellen, wertete Prokop am Rande des Trainings am Montag als „ein Signal“ von der Liga. „Gute Zusammenarbeit bedeutet eben, sich nicht nur gegenseitig Glück zu wünschen. Dafür bin ich allen Bundesliga-Trainern dankbar.“
In den Ein-Tages-Einheiten will Prokop vor allem die taktische Marschrichtung für die Weltmeisterschaft vorgeben. Dazu versammelten sich die Spieler zunächst zu einer Video-Einheit. Anschließend ging es zur Umsetzung in die Halle. „Aber auch hier machen wir taktisches Training“, so Prokop. Die Vereinstrainer müssten nicht befürchten, ausgelaugte Spieler zurück zu bekommen. „Die sind anschließend höchstens im Kopf ein bisschen K.o.“, prognostizierte er.
Abwehr in Kiel im Fokus
Nach drei Stunden, in denen die Abwehr rund um die Mittelblocker Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler im Fokus stand, war wieder Schluss. „Körperlich anstrengend war es nicht. Es ging um Absprachen und Abstimmungen und gegenseitiges Vertrauen in allen Spielsituationen“, sagte THW-Linksaußen Rune Dahmke.
Die neue Form der Vorbereitung soll, so Prokop, den Spielern dabei helfen, ihren Liga- und Nationalmannschafts-Alltag klarer zu trennen. „Ich möchte sie nicht mit Video-Clips über Whatsapp, Wetransfer und Co. ablenken, wenn sie sich eigentlich auf ihre Vereine konzentrieren sollen. Und gleichzeitig legt so jeder Spieler mal für einen kompletten Tag den Fokus auf die Nationalmannschaft.“