Warder. Akkurater kann man die Bagger und Transportfahrzeuge nicht präsentieren, als es hier auf dem Parkplatz des Kieswerks der Firma Peter Glindemann geschieht. Am späteren Abend sind sie überdies in buntes LED-Licht getaucht und ein paar Feuerfontänen verabschieden die Gäste. Diese hatten in der Zwischenzeit in der Konzertscheune mit Uwaga! ihren Spaß, einem Quartett aus dem Ruhrpott mit erklärtem Faible für akustisches Crossover. Konkret haben sich Christoph König (Violine, Viola), Maurice Maurer Violine), Miroslaw Nisic (Akkordeon) und Matthias Hacker (Kontrabass) darauf spezialisiert, altbekannte Klassikhits im neuen Gewand zu präsentieren. Dieses ist in der Regel aus Jazz, Balkanfolklore und etwas Pop gewoben. Im Ergebnis mündet der Ansatz in eine passend zum sonstigen Setting des Abends sehr sorgfältig umgesetzte Salonmusik nach dem Baukastenprinzip. Ein Bach-Choral kann hier ebenso Stichwortgeber sein wie Elgars Violinkonzert oder Vivaldis Sommer. Uwaga! schrumpfen solches Ausgangsmaterial souverän ins Kleinformat und vitalisieren es durch Perkussionarbeit und Gypsy Swing auf ihren Instrumenten, ohne dass hierbei losgelöst improvisiert werden würde – dafür sind die Arrangements zu beherrschend. Mitunter streut das Quartett auch ein paar Eigenkompositionen ein oder vermischt diese mit Klassikmelodien. Bei alledem kommt rasch Musikfest-Feeling auf, die Moderationen der Musiker fallen dazu launig aus, wobei die Silbe lau hier leider nicht von ungefähr inklusive ist. Der Publikumsbegeisterung während eines runden Abends am Rande der Autobahn tut dies allerdings keinen Abbruch.