Klein, pragmatisch und erfolgreich

Als Leiter des Instituts für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik ist er es gewohnt, Prototypen zu entwickeln und neue Prozesse voranzutreiben. „Unsere Fakultät ist klein und pragmatisch, wir sind gerne überall von Anfang an dabei, um mitzubestimmen.“ Dass dies nach seinen Angaben sehr gut gelingt, ist nicht zuletzt die Folge einer intensiven Zusammenarbeit innerhalb der CAU, aber auch mit einem bundesweiten Netzwerk an Forschungsinstituten. „Wir sind vorsichtig zufrieden, aber zurücklehnen geht gar nicht.“ 1946 zunächst als rein landwirtschaftliche Fakultät gegründet, kann der Fachbereich heute mit rund 2400 Studenten, 34 Professoren, zehn Instituten und einem breit gefächerten Studienangebot von der Milchviehhaltung über Knickpflege bis zum Verbraucherschutz aufwarten. Und mit dem höchsten Drittmittelaufkommen je Professur an der gesamten Kieler Universität. „Das ist eine Folge unserer interdisziplinären Forschungsarbeit“, sagt Hartung. Die Verbindung von Agrar- und Ernährungswissenschaften habe sich dabei als sehr fruchtbar erwiesen, ermögliche sie doch eine ganzheitliche Analyse der Nahrungsmittelproduktion bis hin zur gesundheitlichen Bewertung eines Lebensmittels. Während sich die Forschung anfangs vor allem auf die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität konzentrierte, stehen heute die elementaren Lebensgrundlagen des Menschen vor dem Hintergrund von Bevölkerungswachstum, Klimawandel und Globalisierung im Fokus. „Multifunktionalität der Landwirtschaft“ und „gesundheitlicher Verbraucherschutz“ sind die Schlagwörter, mit denen die Fakultät ihren stets lösungsorientierten Forschungsansatz charakterisiert. Dieser führt laut Dekan Eberhard Hartung auch dazu, dass die Fakultät gefragte Ansprechpartnerin für die Institutionen des Landes sei. „Weil wir so klein sind, müssen wir für uns trommeln – das macht den Reiz unserer Fakultät aus.“ Und der strahlt offenbar auch auf die Studenten ab. Als eine der ersten Fakultäten, die auf die Studienabschlüsse Bachelor und Master umgestellt hat, und die unter anderem mit den Kompetenzzentren Milch, Marine Aquakultur, Biomasse und Adipositas sowie mit dem Exzellenzcluster „Entzündungsforschung“ für sich werben kann, hat sie keine Nachwuchssorgen. Wer mit dem Abschluss in der Tasche die Fakultät verlässt, hat nach Angaben Hartungs gute Chancen auf einen spannenden Job. „Es gibt wahnsinnig viele Möglichkeiten, unterzukommen – nicht nur als Bauer.“

350 Jahre CAU Kiel - Klein, pragmatisch und erfolgreich