350.Geburtstag der CAU Kiel: Messe weist den Weg ins Festjahr

Am 1. März fordert die Uni zusammen mit den Landesmuseen ihre Gäste auf, im wahrsten Sinn des Wortes den Löffel abzugeben. Die Aktion „Gib den Löffel ab. Werden Sie ein Teil der Besatzung“ lässt alle Besucher am Stand des archäologischen Landesmuseums im Audimax erst einmal rätseln. Doch Dr. Ralf Bleile, stellvertretender Museumsdirektor, kann die Fragezeichen mit Hinweis auf die Sonderausstellung „Von Degen, Segeln und Kanonen“ ausräumen: Fast 500 Menschen aus fast allen Ostseestaaten drängten sich an Bord der 1715 gesunkenen „Prinzessin Hedvig Sofia“. Sie lebten, arbeiteten und starben auf dem schwedischen Flaggschiff. „Jeder hatte damals seinen eigenen Löffel, ob aus Horn, Zinn, Holz, Silber oder Gold. Wir finden sie an den Wrackplätzen“, erklärt Bleile und wirbt dafür, am 1. März von 12 bis 18 Uhr bei Ikea am Westring sich nicht nur die Installation von 500 Löffeln auf einer langen Tafel anzuschauen, sondern auch einen Löffel abzugeben. Jeder Löffel erzähle über persönliche Schicksale, meint Bleile (Infos www.gibdenloeffelab.de). An insgesamt 25 Ständen präsentierte sich die Universität mit all ihren Jubiläumsvorhaben, während Harry Tobinski-Ahrens als Uni-Gründer Herzog Christian Albrecht und Siegelfigur Christine alias Jennifer Nowitzki sich in ihren historischen Kostümen durch die Besuchermenge zwängten. „Eine tolle Gelegenheit, um das Jahr über mit einem breitgefächerten Portefolio zu zeigen, wer wir sind und die Verbindung zur Stadt und dem Land deutlich zu machen“, findet Universitäts-Präsident Prof. Lutz Kipp. Kanzler Frank Eisoldt verweist darauf, dass die Angebote sich nach außen wie innen richten: Etwa 28000 Menschen arbeiteten, forschten oder studierten an der Christian-Albrechts-Universität, denen man für ihren Einsatz danken wolle. Die Botschaft: Das Jubiläum soll auch das Gemeinschaftsgefühl vertiefen. Beide Spitzenmänner sind mit Sportsgeist dabei und gehen gemeinsam beim Drachenboot-Rennen an den Start. Wer ein so hohes Alter würdig begehen will, hat auch viel Historisches zu erzählen. Im Oktober erscheint die Festschrift mit einem Gelehrtenverzeichnis von 1919 bis 1965 und etwa 50 Beiträgen über das Wirken der Hochschule in Stadt, Land und in der Welt. Eine Ringvorlesung an verschiedenen Plätzen der Stadt, sagte der Historiker Prof. Oliver Auge, greife etliche der Beiträge heraus. Ein paar Meter weiter informiert Natascha Driever von der Kunsthalle über die Ausstellung „CAUboys“, die ab 28. Februar Werke von sechs Ehrendoktoren bzw. Ehrenbürgern der Universität wie Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff zeigt. Die Archäologen wollen etwas Nachhaltiges für ihre Universität bauen: Im Mai lassen Studierende und Mitarbeiter von Dr. Walter Dörfler vor dem Sechseckbau ein 5500 Jahre altes Grab entstehen, wobei sie die vier bis fünf Tonnen schweren Steine mit Muskelkraft bewegen müssen. Das gesamte Jubiläumsprogramm ist unter www.uni-kiel.de/cau350/erleben zu finden.

350. Geburtstag der CAU Kiel - Messe weist den Weg ins Festjahr