Albert-Schweitzer-Weg in Kiel: An diesem Spielplatz planen Kinder mit

Die Klasse 3a der Adolf-Reichwein-Schule entschied sich für die Nutzung der App. Die Schüler waren in Gruppen eingeteilt. Jedes Team bekam ein Handy mit auf den Erkundungsgang, das der Verein Kulturerben samt App bereitgestellt hatte. Die Kinder konnten von den Stellen, die ihnen gefielen, Fotos aufnehmen und Videos drehen. Außerdem hatten sie die Gelegenheit, sich auf einen Holzthron zu setzen und sich als „Herrscher von Albertopia“ neue Spielelemente zu wünschen und die Vision mit einer Sprachaufnahme festzuhalten. „Mit einer solchen App möchten wir die Kinder dort abholen, wo sie stehen, und das ist in der digitalen Welt“, erklärte Madleen Bergmann vom Büro Soziale Stadt Neumühlen-Dietrichsdorf, das die Fäden für dieses Projekt gemeinsam mit dem Amt für Kinder- und Jugendeinrichtungen und dem Grünflächenamt in der Hand hält. Gelände ist in zwei Bereiche eingeteilt: Das baumreiche Gelände besteht aus zwei Bereichen. Auf dem einen stehen eine Schaukel, eine Kletterpyramide und Wipptiere. Das andere Areal fällt steil ab. In der Senke befindet sich an einem Wäldchen das ehemalige Planschbecken aus Beton. Die Ideen, wie das Gelände attraktiver werden könnte, sprudelten nur so aus den Kindern hervor. „Vom Berg aus sollte eine Seilbahn über den Abhang führen“, schlug die achtjährige Jamie vor. „Eine Hangrutsche wäre cool“, meinte ihre Klassenkameradin Greta. „Das Planschbecken sollte mit Wasser gefüllt werden“, so Dorela. Der neunjährige Near wünschte sich ein Gruselkabinett und der gleichaltrige Ilyas eine Hängematte. Eine Nestschaukel und ein Labyrinth mit Metallwänden kamen Jakob in den Sinn. Der Achtjährige wohnt dicht an dem Areal. Auf die Rallyefrage: „Wie ist dein erster Eindruck?“, antwortete er: „Gut.“ Er erzählte: „Manchmal komme ich mit meinen Freunden sehr oft hierher und manchmal zwei Monate nicht.“ Die App fragt nach: An der Station vier, dem kleinen Wald, lautete die Aufforderung der App: „Beobachte die Natur und beschreibe einen Aspekt, der Dir besonders gut gefällt.“ Jakob musste nicht lange nachdenken: „Der Wald ist cool. Hier spielen wir Verstecken. Und wir rennen gern den Abhang hinunter.“ Viele Kinder waren sich einig, dass die Netzpyramide bleiben sollte. Sie kletterten bis nach oben und gaben von dort gemeinsam die Parole aus: „Der Kletterturm soll bleiben!“ Klassenlehrerin Silke Nienhaus urteilte: „Die Kinder mit App und Rallye in die Planung einzubeziehen, ist eine wunderbare Idee.“ Beteiligung für alle bis 31. August: Nicht nur Schulklassen hatten bislang die Möglichkeit, das Gelände auf diese Weise zu begutachten. Auch Kitakinder, Anwohner und andere Interessierte haben ihre Meinung geäußert. Noch bis Montag, 31. August, können Kinder und Erwachsene an der Beteiligungsaktion teilnehmen und Rallyebögen ausfüllen. Diese befinden sich an einer Infowand auf dem Spielplatz, wo auch ein Briefkasten für die Rückgabe bereitsteht. „Das Gelände soll zu einem Ort der Begegnung für alle Generationen werden“, erläuterte Bergmann. Für das Vorhaben stellt das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt rund eine Million Euro zur Verfügung, die zu gleichen Anteilen aus den Kassen von Bund, Land und Stadt kommen. Auf die Beteiligung folgen eine Auswertung und ein Architekturwettbewerb. Den Start der Bauarbeiten peilen die Verantwortlichen für das Frühjahr 2022 an. Mehr aus Kiel lesen Sie hier.