Laut Vorwurf der Staatsanwaltschaft Kiel hatte der nicht vorbestrafte Holstein-Kiel-Fan vor dem Nordderby gegen den FC St. Pauli am frühen Abend des 19. September 2017 einen „Polenböller“ bei sich, als er sich in Stadionnähe mit einem unbekannten Zeugen prügelte. Die Polizei kam hinzu, durchsuchte den Kieler und fand den verbotenen Sprengkörper.
Die Kontrolle des Angeklagten vor dem brisanten „Risikospiel“ gegen St. Pauli kam nicht von ungefähr: Seine Auseinandersetzung mit einem unbekannten Gegner wurde vom Zünden von Pyrotechnik auf dem Vorplatz des Stadions begleitet. Dort wurden aus einer Gruppe von 20 bis 30 vermummten Personen Böller geworfen.
Angreifer kamen aus dem Fanblock von Holstein Kiel
Das Pyro-Chaos und weitere Ausschreitungen hatten zu einer zehnminütigen Verzögerung des Spielbeginns geführt. St. Pauli-Spieler unterbrachen ihr Aufwärmtraining und liefen Fan-Chaoten hinterher, die zuvor den Platz gestürmt hatten. Nach Polizeiangaben kamen die schwarz gekleideten Angreifer aus dem Kieler Fanblock.
Zum Kieler Prozess erschienen weder der Angeklagte noch sein Verteidiger. Innerhalb einer Woche kann der 26-Jährige Einspruch gegen den Strafbefehl einlegen. In diesem Fall käme es erneut zu einer öffentlichen Verhandlung. Sollte der Angeklagte dann wieder unentschuldigt fehlen, könnte das Gericht das Rechtsmittel verwerfen.
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