An den weiterführenden Schulen in Kiel fallen die Infoabende für Eltern aus

Üblicherweise nutzen viele die Chance, sich mögliche Schulen bei Infoabenden oder Tagen der offenen Tür anzuschauen. Doch darauf müssen Familien dieses Mal verzichten. Einen entsprechenden Entschluss trafen die Kieler Gymnasien gemeinsam. Laut ihrem Sprecher Jens-Peter Meißner, Schulleiter der Max-Planck-Schule, haben sich dem auch die Gymnasien Kronshagen und Altenholz sowie die drei Kieler Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe (Friedrichsort, Hassee und die Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule) angeschlossen. Die anderen Gemeinschaftsschulen der Landeshauptstadt müssen in der Pandemie ebenfalls von großen Präsenzveranstaltungen absehen. Corona-Pandemie führt im ganzen Land zum Ausfall großer Infoveranstaltungen: Das Bildungsministerium weist in seiner Broschüre „Welche Schule für mein Kind?“ bereits darauf hin, dass Tage der offenen Tür oder „Schnuppertage“ in den Schulen aufgrund der Pandemie nicht möglich sein werden. Des Weiteren wird dort ausgeführt, dass Informationsabende für Eltern in den weiterführenden Schulen nicht oder nur sehr reduziert und mit Anmeldung stattfinden können. „Wir verzichten wegen der Pandemie auf Besuche. Wir sehen uns in der Verantwortung, den Schulbetrieb sicherzustellen“, so Meißner. Denn üblicherweise würden zu den Infoveranstaltungen mehrere Hundert Menschen kommen, nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch andere Verwandtschaft. Sie hätten dann zu verschiedenen Lehrkräften Kontakt. Zudem würden die Familien häufig einige Schulen hintereinander besuchen – was dichtes Gedränge an mehreren Abenden bedeute. „Ich gehe davon aus, dass die Infektionszahlen in den kommenden Wochen und Monaten nicht so sehr sinken, dass so etwas unbedenklich ist", so Meißner. Lesen Sie auch: So informieren weiterführende Schulen Eltern Schulen in Kiel überlegen sich andere Informationsangebote: Informiert werden sollen Eltern natürlich trotzdem. Die Gymnasien würden Broschüren und Flyer an die Grundschulen geben, zudem würden die Webseiten ergänzt und erweitert. „Wir wollen auch Bilder und Filmsequenzen auf die Homepages stellen“, sagt Meißner. Wem das nicht genug ist, der soll an den Gymnasien bei Telefonsprechstunden offene Fragen klären können. Zudem soll es ab Februar, wenn die Halbjahreszeugnisse der Kinder vorliegen, bei Bedarf persönliche Beratungsgespräche geben. Lesen Sie auch: Interview mit einer Schulleiterin: "Ich wünsche mir einfach Unterricht" Ähnlich sieht die Planung an den Gemeinschaftsschulen aus. Auch hier soll über die Homepage und per Telefon – teils zu festen Sprechstunden oder vorher vereinbarten Terminen – informiert werden. Vereinzelt sind auch kleine Veranstaltungen unter Corona-Auflagen geplant. An der Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule soll es im Februar sogar eine Schulbesichtigung mit vorheriger Anmeldung geben. Unterdessen sind an der Privatschule Düsternbrook Einzeltermine mit Eltern nach telefonischer Vereinbarung angedacht, dann inklusive Schulführung. Schulgebäude können beim Spaziergang von außen angeschaut werden: Durch die Pandemie seien es viele bereits gewohnt, sich nicht vor Ort, sondern digital zu informieren, sagt Meißner. „Wir wollen alle nötigen Informationen geben, auch wenn die Schulatmosphäre nicht gefühlt werden kann.“ Um Letzteres ein wenig auszugleichen, schlägt er vor, dass Familien bei einem Spaziergang oder einer Radtour die Schulgebäude von außen begutachten könnten. Lesen Sie auch: So geht es ab dem 11. Januar in den Schulen in SH weiter Auch könne es für die Entscheidungsfindung hilfreich sein, mit Freunden oder Nachbarn zu sprechen, die mit den Schulen bereits Erfahrungen gemacht hätten. Weitere Tipps hat der Schulleiter der Max-Planck-Schule auch noch parat: bei der Wahl der Schulform auf die Empfehlung der Grundschule hören, besondere Schwerpunkte an den Schulen beachten, aber auch nicht außer Acht lassen, wie gut die Schule erreichbar ist und wo die Freunde des Kindes hingehen werden.