Areal am Albert-Schweitzer-Weg in Kiel wird zum neuen Waldspielpark

Zwischen Albert-Schweitzer-Weg und Heikendorfer Weg verbirgt sich ein Gelände, das ein großes Potenzial aufweist. Es besteht aus vier Bereichen: einem kleinen Spielplatz auf der höchsten Ebene, einem Hang hinab zum ehemaligen Planschbecken, der unteren Ebene mit dem runden, rissigen Betonboden, der früher mit Wasser gefüllt war, und schließlich einem kleinen Wäldchen. Die Hamburger Landschaftsarchitekten möchten die Bereiche verändern und verbinden, ohne zu sehr in die Geländestruktur einzugreifen. Der obere Bereich bietet laut Plan Konstruktionen aus Holz und Seilen, die Türme, Nester und Höhlen bilden und die Fantasie der Kinder anregen sollen. Dieser Bezirk zum Klettern und für Rollenspiele ist für Drei- bis Zehnjährige gedacht. An Tisch-Bank-Kombinationen können sich Besucher jeden Alters ausruhen oder picknicken. Fünf Kinder können gleichzeitig rutschen: In den Hang sind Sitzplätze eingelassen, außerdem eine Treppe und eine lange Rutsche, auf der fünf Kinder nebeneinander den Abhang hinuntersausen können. Der untere Bereich ist für ältere Kinder zwischen acht und zwölf Jahren konzipiert. Auf die ehemalige „Plansche“ wird ein Boden mit blauem Gummigranulat aufgetragen, der teilweise wellenförmig gestaltet ist. Dies ist der Platz, der unter anderem von Skatern oder – dank Korb am Rand – von Basketballern genutzt werden kann. Doch auch als Bühne eines Amphitheaters eignet er sich. Durch das kleine Wäldchen soll ein Steg führen. Außerdem gibt es einen rot lackierten Pfahl und Holzmaterial, das dazu einladen soll, hier ein Tipi oder eine Höhle zu bauen. „Dieser Entwurf ist wunderbar“, lobte der Vorsitzende des Ortsbeirates Neumühlen-Dietrichsdorf Torsten Stagars, der zur Jury gehörte. „Das Gelände ist multifunktional gestaltet und veränderbar, wenn sich einmal der Trend wandeln sollte.“ Der untere Bereich mit Bühne könne auch für kulturelle Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. Stagars regte an, noch weitere Sitzmöglichkeiten im Hang zu integrieren. Diesen Wunsch nahmen die Planer gerne auf. Lesen Sie auch: Albert-Schweitzer-Weg in Kiel: An diesem Spielplatz planen Kinder mit Auch Yasin Söbütay, der für den Jungen Rat der Stadt Kiel dabei war, äußerte sich positiv zur Anlage, die für alle Altersstufen – vom Kleinkind bis zur Generation Ü70 – etwas bieten soll. Von Bewegung über Kreativität bis zum stillen Verweilen in einer ruhigen Ecke der Grünfläche sei alles möglich. Die Landschaftsarchitekten durften nicht einfach ins Blaue planen. Denn als Grundlage für ihre Entwürfe dienten die Vorstellungen von jungen und älteren Dietrichsdorfern, die im Vorfeld mit Aktionen in den Prozess eingebunden waren. Etwa 130 Teilnehmer unterschiedlichen Alters hatten sich in über 500 Anregungen und Anmerkungen zu Wort gemeldet. Die Jury aus Landschaftsarchitekten und -architektinnen sowie Vertretern der Stadt und des Landes blickten auch darauf, ob diese Wünsche in die Konzepte eingeflossen sind. „Das Siegerbüro hat die grundlegenden Anregungen fantastisch umgesetzt“, freute sich Madleen Bergmann vom Büro Soziale Stadt Neumühlen-Dietrichsdorf, die den Prozess begleitet. Stadt, Land und Bund teilen sich die Kosten: Ermöglicht wird das Projekt durch das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt. Finanziert wird es jeweils zu einem Drittel von Bund, Land und der Stadt Kiel. Nach Angaben des Grünflächenamtes sollen die Bauarbeiten in etwa einem Jahr starten, sodass der neue Waldspielpark im Frühling 2023 eröffnet werden könnte.