Bauarbeiten an der Levensauer Hochbrücke: Weg am Kanal in Kiel gesperrt

Die Sperrung der Betriebswege beginnt am 11. Januar 2021 und dauert voraussichtlich bis Sommer 2022 wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau mitteilt. Der Grund ist, dass an der südlichen Kanalseite unmittelbar vor dem Widerlager der alten Brücke eine rückverankerte Bohrpfahlwand errichtet wird. Für diese Sicherungsarbeiten am Ende des Brückenüberbaus wird der obere Betriebsweg unter der Brücke gesperrt. Der Verbindungsweg Hohnbargsredder ist weiterhin nutzbar. Um Gefährdungen von Personen durch die Bauarbeiten auszuschließen, ist während der Arbeitszeiten auch der untere Betriebsweg gesperrt. Außerhalb der werktäglichen Arbeitszeiten und an den Wochenenden ist er für die Allgemeinheit nach Möglichkeit geöffnet. Die Umleitung für Radfahrer und Fußgänger führt durch die B76-Unterführung Am Wiesenhof. Altes Widerlager wird für Fledermäuse erhalten: „Den Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke errichten wir berührungsfrei über dem alten südlichen Widerlager, das als europaweit wichtiges Fledermaus-Winterquartier erhalten bleibt. Das Widerlager hat dann keine statische Aufgabe für das Brückentragwerk mehr“, erläutert Projektleiter Andreas Rasmus vom Fachbereich Investitionen beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA). „Wichtig ist, dass das Widerlager dauerhaft im Untergrund gesichert wird. Sonst könnte es in Richtung Kanal rutschen, wenn es nicht mehr von den Bögen der alten Brücke in die Böschung gedrückt wird.“ Lesen Sie auch: Neubau der Levensauer Hochbrücke: Das ist der Stand der Planung Die Bohrpfahlwand zur Sicherung des Widerlagers wird 35 Meter tief in den Boden reichen. Damit die Bohrarbeiten ausgeführt werden können, wird vor dem Ende des Brückenüberbaus zunächst eine zirka vier Meter tiefe Baugrube ausgehoben, in die eine etwa 50 Zentimeter starke Bodenplatte als Arbeitsebene für das schwere Gerät betoniert wird. Den oberen Abschluss der Bohrpfähle wird ein mächtiger Betonbalken bilden, der mit bis zu 32 Meter langen Stahlankern im Boden rückverankert wird. Levensauer Hochbrücke: Neubau statt Instandsetzung: Die 1893 errichtete Levensauer Hochbrücke nähert sich dem rechnerischen Ende ihrer technischen Lebensdauer. Ein Ersatzneubau für die älteste Nord-Ostsee-Kanal-Brücke, der schätzungsweise 68 Millionen Euro kosten soll, ist wirtschaftlich günstiger als eine Instandsetzung und ermöglicht eine Verbreiterung des Kanals an dieser Stelle. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung des eigentlichen Brückenneubaus. Voraussichtlich 2022 wird begonnen, die Stahlkonstruktion zu bauen. Zwei Jahre später rechnet das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt mit der Endmontage des Neubaus. Läuft alles nach Plan, könnten im Jahr 2025 Züge und Autos die neue Brücke befahren.