Bessere Implantate, Stents und superhartes Werkzeug

Schleswig-Holsteins Wissenschaftsminister Jörn Biel übergab am Montag einen Förderbescheid in Höhe von 2,2 Millionen Euro an den FH-Professor Mohammed Es-Souni für das insgesamt 2,9 Millionen Euro teure Projekt. „Um was geht es bei diesem Projekt eigentlich?“, fragte Mohammed Es-Souni - und gab die Antwort gleich selbst. Der geschäftsführende Direktor des Instituts für Werkstoff- und Oberflächentechnologie wies zunächst auf Bratpfannen mit Antihaftbeschichtung hin. Die kenne jeder. Bei dem neuen Projekt handele es sich aber um viel mehr. So würden neuartige Beschichtungen für medizinische Implantate und Stents (Gefäßstützen) ebenso entwickelt wie superharte Werkzeuge, Antihaftbeschichtungen, antibakterielle und sogenannte superhydrophile Oberflächen. „Eine solche Spitzentechnologie ist nicht nur ein Musterbeispiel für gelungenen Technologietransfer, sondern verbessert auch maßgeblich die Wettbewerbssituation aller Industriezweige in Schleswig-Holstein“, sagte Jörn Biel. Er hoffe, dass sich das 25 Mitarbeiter starke Zentrum schnell als Ansprechpartner für Unternehmen aus ganz Schleswig-Holstein etabliere und damit helfe, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Der Minister zeigte sich optimistisch, dass sich bald weitere Unternehmen dem Projekt anschließen. „Wir wollen den vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung leisten können, eine Zusammenarbeit mit unseren Hochschulen ermöglichen“, sagte Biel weiter. Das sei der Sinn der Förderung von Kompetenzzentren mit Landesmitteln und Geldern des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). In dem neuen Kompetenzzentrum kooperieren zurzeit das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (Institut für Neuroradiologie und Klinik für Kieferorthopädie und die Fachhochschule Kiel sowie die fünf in Schleswig-Holstein ansässigen Unternehmen Diamond Tools Präzisionswerkzeuge KLEINER, Walterwerk Kiel, Nanoproofed, Johnson Johnson MEDICAL und ESKA Implants. Mohammed Es-Souni, der das Projekt in den nächsten drei Jahren leitet, kündigte weitere Kooperationen mit der schleswig-holsteinischen Wirtschaft an. Das Institut für Werkstoff- und Oberflächentechnologie an der Fachhochschule Kiel hat sich in den vergangenen Jahren auf dem Gebiet funktionaler Beschichtungen und Komposite spezialisiert. Angewendet werden Verfahren, die der Nanotechnologie zugerechnet werden. Projektträger des Zentrums ist die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH.

FH: Startschuss für das Kompetenzzentrum „Funktionale Oberflächen“ - Bessere Implantate, Stents und superhartes Werkzeug