Der erste Eindruck
Der Wind ist kalt, doch pünktlich zum Konzertbeginn hat sich der Platz vor der RSH-Bühne an der Hörn gut gefüllt. Zu Recht, denn schon beim von Mandolinenklang geprägten Opener „Hey Cowboy“ spürt man die Wärme von der Bühne.
Die Musik
Gitarrenschwerer Rock und Pop, feinfühlig arrangiert und mit vierköpfiger Unterstützung mal im Midtempo, mal schneller gespielt, dazu unwiderstehliche Balladen wie „World weit weg“ oder die Zugabe „Winterkind“. Die Wingenfelders haben nicht nur ein Händchen, sondern eine Hand für eingängige Melodien und große Harmonien. Zu jedem Song gibt`s eine kurze Ansage oder persönliche Geschichte, mit „Starwars“ hat es auch ein Song von Pohlmann ins Set geschafft. Es sind zwar nur noch zwei, aber natürlich sind mit „When I’m Dead And Gone“ und „Time To Wonder“ auch Fury-Songs dabei.
Das Publikum
Es sind die gekommen, die mit Fury In The Slaughterhouse aufgewachsen und (vielleicht) mit Wingenfelder erwachsen sind. Und daher ist es keineswegs Warten auf die alten Hits, sondern auch so manch Wingenfelder-Titel wird schon mitgesummt. Der kraftvolle, melodische Sound ist ja auch geblieben und bis die neuen Texte eingängiger, wärmender Songs wie „Irgendwo ist immer Sommer“ sitzen, kann man ja immer noch „Time To Wonder“ mitsingen.
Was in Erinnerung bleibt
Wingenfelder gehen sehr behutsam mit ihrem Erbe um, denn „Time To Wonder“ erfährt eine großartige Dynamik von leise zu laut und zurück. Der Song ist es wert, denn ein Blick ins Publikum zeigt, dass Er und Sie hier perfekt harmonieren.
Fazit
Wingenfelder blicken nicht zurück, gehen textlich gern abseits ausgetretener Pfade und lassen sich von Erinnerungen treiben, vielleicht sieben Himmel hoch…