Die bundesweite Parallele zum Girls’ Day hat zum Ziel, Jungen auf Berufe aufmerksam zu machen, die traditionell als weiblich gelten. Nachdem die Gruppe bei einer Führung verschiedene Bereiche des Krankenhauses, unter anderem die Ambulanz und die Säuglingsstation, kennengelernt hatte, konnte sie am Unterricht des Examenskurses Gesundheits- und Krankenpflege teilnehmen. Die jungen Gymnasiasten erfuhren, dass das Mindestalter der Ausbildung 17 Jahre beträgt und dass ein Praktikum erforderlich ist. Sie nutzten die Gelegenheit, die Schüler nach ihrem Verdienst sowie ihren schönsten und „ekligsten“ Erfahrungen zu befragen. Dennis Pinkle berichtete über den Tagesablauf eines Krankenpflegers, und die Jugendlichen hörten, dass der Dienst längst nicht nur daraus besteht, Patienten, die nicht mehr aufstehen können, Bettpfannen unterzuschieben. „Die Tätigkeiten sind sehr abwechslungsreich“, erklärte der angehende Pfleger. „Ich wusste nach dem Abitur, dass ich diesen Beruf ergreifen wollte.“
Das Interesse der Männer am Pflegeberuf steigt
Wie wichtig es ist, das Interesse von jungen Männern für den Pflegeberuf zu wecken, zeigen Zahlen aus dem Städtischen Krankenhaus. „Der Anteil der Männer am Pflegepersonal beträgt nur ein Achtel“, informierte Pressesprecherin Birgitt Schütze-Merkel. Allerdings sei das Interesse in den zurückliegenden Jahren gewachsen. „Das Image hat sich gewandelt“, erklärte die Leiterin des Bildungszentrums des Städtischen Krankenhauses, Britta Schmidt. Vor 15 Jahren habe es in den Kursen meist nur einen „Quotenmann“ gegeben, während aktuell fast zur Hälfte Männer teilnähmen. „Ein wichtiger Grund dafür ist, dass dies einer der am besten bezahlten Ausbildungsberufe ist“, so die Leiterin.