Stadt richtet Telefonhotline ein

Herr Stöcken, was muss ich tun, wenn ich in der vergangenen Woche bei dem Imbiss einen Döner zum Mitnehmen bestellt habe? Gerwin Stöcken: Es stehen diejenigen Gäste im Fokus, die länger als 15 Minuten persönlichen Kontakt zu ansteckungsverdächtigen Personen gehabt haben. Dies ist bei bestelltem Essen zum Mitnehmen eher auszuschließen. Wenn ich mir trotzdem Sorgen mache, an wen kann ich mich wenden? Wenn ein intensiver Kontakt zum Personal – als Richtlinie gilt 15 Minuten face to face – bestanden hat, können sich Betroffene an ihren Hausarzt wenden, möglichst zunächst telefonisch. Darüber hinaus bietet die Stadt eine Telefonhotline an unter 0431/901-3333. Unter dieser Nummer ist ab Donnerstag 9 bis 16 Uhr bis zum Wochenende ein Mitarbeiter der Stadt erreichbar für Bürger, die sich Sorgen machen. Können sich besorgte Bürger nun freiwillig testen? Jeder Bürger wird getestet, wenn er oder sie Symptome hat. Eine Testung ohne Symptome ist wenig hilfreich, weil die Ergebnisse – so die Erfahrungen aus den vergangenen Wochen – oft wenig aussagekräftig sind. Wer ist überhaupt gefährdet? Alle Kunden der letzten Tage? Ansteckungsgefährdet sind nach der Definition des Robert-Koch-Instituts grundsätzlich Personen, die 15 Minuten ohne Abstand – also mit weniger als 1,50 Meter – mit einer anderen positiv getesteten Person in Kontakt waren. Seit wann bestand bei den Angestellten eine Ansteckungsgefahr? Der Zeitpunkt lässt sich nicht mehr genau ermitteln. Lesen Sie auch: Nach Corona-Ausbruch in Imbiss: 400 Personen registriert Lesen Sie auch: Döner zum Mitnehmen - Wie groß ist das Ansteckungsrisiko? Welche Maßnahmen unternimmt die Stadt nun bei den Personen auf der Gästeliste? Alle Personen auf der Gästeliste, die persönlichen Kontakt zum ansteckungsverdächtigen Personal gehabt haben könnten, werden auf den Gästelisten identifiziert und durch Mitarbeiter des Gesundheitsamtes kontaktiert. Wann darf das Restaurant wieder öffnen? Das Restaurant darf wieder öffnen, wenn das Ansteckungsrisiko durch die Mitarbeitenden gebannt ist, das heißt nach Ende der Quarantäne oder wenn anderes Personal eingesetzt wird. Ist es nach der Wiedereröffnung sicherer, als in anderen Lokalen zu essen. Da sind doch dann alle bereits immun? Ob nach überstandener Infektion immer auch Immunität erworben wird, ist derzeit Gegenstand medizinischer Forschung. Genaue Zusammenhänge sind bisher nicht bekannt. Daher wird dringend davor gewarnt, davon auszugehen, dass Menschen durch eine Infektion Immunität erworben haben könnten. Wurden alle Hygienevorschriften in dem Betrieb erfüllt? Das Hygienekonzept und die Praxis im Betrieb werden derzeit überprüft. Es ergeben sich bisher keine Hinweise auf einen Verstoß gegen geltende Vorschriften. Kann ein solches Szenario, das ein infizierter Angestellter seine Kollegen ansteckt, überhaupt verhindert werden? Nein, wir leben mit dem Virus, die Pandemie ist lange noch nicht vorbei. Sorgfalt und Umsicht sind die einzigen Möglichkeiten, dem Virus auszuweichen. Sorglosigkeit birgt die größte Ansteckungsgefahr. Hatte einer der Mitarbeiter die Corona-App installiert? Dazu haben wir noch keine Erkenntnisse. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter über die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Weiterer Newsletter: Kiel mittendrin. Über das Leben in der Landeshauptstadt. Verpassen Sie keine Neuigkeit mehr. Versand: Jeden Mittwoch. Hier geht es zur kostenfreien Anmeldung. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Ist trotzdem nachvollziehbar, welche Kontaktpersonen die Angestellten zum Beispiel rund um den Kieler Hauptbahnhof hatten? Die Kontaktpersonenverfolgung wird durch die Corona-App nicht ersetzt. Derzeit konzentrieren sich die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in persönlichen Befragungen um die Ermittlung von Kontaktpersonen um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Sollte man derzeit die Orte im Hauptbahnhof meiden, weil es ja sein könnte, dass einer der infizierten Mitarbeiter nebenan eine Zeitung oder ein Brötchen in der Pause gekauft hat? Nein. Kontaktpersonen sind diejenigen, die 15 Minuten einen intensiven Kontakt gehabt haben. Dies ist in der Regel nicht der Fall, wenn man Besorgungen macht. Wie sicher ist ein Restaurantbesuch? Ein Restaurantbesuch ist so sicher, wie das Verhalten eines jeden Einzelnen dies ermöglicht. Abstandregelungen, Hygienemaßnahmen und Husten- und Nies-Etikette sind die herausragenden Vorsichtsmaßnahmen, die jede und jeder selbst in der Hand hat. Die eingeführten Lockerungen können nur wirklich gut zur Normalisierung des Lebens beitragen, wenn jeder Bürger und jede Bürgerin sich verantwortungsvoll für sich und andere verhalten. Ansonsten haben die Lockerungen möglicherweise einen hohen Preis. Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Imbiss am Kieler Hauptbahnhof wegen Corona geschlossen Corona-Ausbruch: So reagieren die Menschen am Kieler Hauptbahnhof Kommentar: Dennis Betzholz zum Kieler Corona-Fall Wacken diesen Sommer ohne Heavy Metal Muss ich die Corona-App täglich öffnen? Corona-Tests: Alles andere als sicher Brauche ich ein Hygienekonzept für meine Feier? Wirtschaft befürchtet große Pleitewelle im Herbst Corona in Schleswig-Holstein: Das müssen Urlauber beachten Corona in Schleswig-Holstein: So viele Genesene und Erkrankte gibt es aktuell Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite.

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