Corona: Kieler Tierheim schließt seine Pforten zum Schutz des Personals

„Wir möchten vor allem das Personal schützen und damit auch die Versorgung der Tiere gewährleisten“, sagt Leiterin Elisabeth Haase. Es ist ruhig auf dem Gelände am Uhlenkrog 190, nur einige der insgesamt 25 Mitarbeiter und ein paar Gassigeher sind zu sehen. Ein gelber Zettel am Tor informiert darüber, dass das Tierheim aufgrund der Corona-Krise ab sofort und bis auf Weiteres für den Besucherverkehr geschlossen ist. Auch alle Veranstaltungen wie beispielsweise die Flohmärkte sind bis Mai abgesagt. „Im Moment können wir keine Sachspenden mehr annehmen. Wir wüssten gar nicht, wo wir die jetzt lagern sollen“, sagt Haase. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Trotz Corona: Tiere müssen versorgt werden: Vieles läuft jetzt telefonisch und per E-Mail. Wenn zum Beispiel ein verletztes Tier gefunden wird, „übernehmen wir es nur nach Terminabsprache am Tor“. Auf diese Weise werden auch Futterspenden angenommen, denn das Leben im und rund um das Tierheim geht weiter. „Wenn einer der Mitarbeiter in Quarantäne muss, werden wir Räume schaffen und ihn im Tierheim unterbringen. Die Tiere müssen ja versorgt werden“, sagt Haase. Von den Tieren ginge keinerlei Gefahr aus. Bislang sei keine Übertragung von Haustier auf Mensch nachgewiesen worden, deswegen habe auch niemand Angst, sich anzustecken. Auf einer Wiese ist Tierpflegerin Maren von Winterfeld mit dem Labradormix Mexx beschäftigt. „Die Hunde müssen regelmäßig trainieren, um später besser vermittelt werden zu können. Wenn wir das nicht machen, gehen sie in ihrer Entwicklung wieder zurück, das wäre sehr schade“, so Elisabeth Haase. Im Hundehaus verteilt derweil Tierpflegerin Lina Stoebel das Futter auf verschiedene Näpfe. Neben den 25 Mitarbeitern dürfen momentan auch nur 15 Gassigeher auf das Gelände. „Wir haben auf die Hälfte reduziert, weil vor allem die Älteren und die aus den Risikogruppen momentan nicht mit den Hunden gehen können“, sagt Haase. Jeder Gassigeher bringt eigenes Equipment wie Leine oder Naschibox mit, um eine Virus-Übertragung auf den Materialien zu vermeiden. Abstand zu anderen Menschen muss ebenso eingehalten werden. Gefahr der Infektion durch das Coronavirus: Wer in dieser Zeit ein passendes Tier auf der Homepage des Tierheims entdeckt und es aufnehmen möchte, muss erst online einen Fragebogen ausfüllen und dann einen Termin vereinbaren. „Wir vermitteln, aber reduziert“, sagt die Leiterin. Alle im Tierheim seien besonnen, Angst habe niemand: „Wir kennen ja Infektionsgefahren aus dem Tierheimleben und können gut nachvollziehen, warum die Regierung das alles vorschreibt“, sagt sie. Als Beispiel nennt sie den Katzenhusten, der sich bei zu vielen Katzen und unter Stress in einem Raum besonders schnell ausbreiten kann. Lesen Sie auch: Coronavirus in Schleswig-Holstein: Das müssen Sie wissen Coronavirus: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein 131 Schleswig-Holsteiner mit Coronavirus infiziert (Stand 16.03.2020) Von Helgoland bis Sylt: Schleswig-Holstein riegelt die Inseln ab Land SH gibt Beschäftigten Sonderurlaub für Kinderbetreuung Coronavirus: Das ändert sich alles bei der Landespolizei Wie geht es den ersten Covid-19-Patienten aus Schleswig-Holstein? Notrufnummer 116117 überlastet: Kiel will reagieren Erster Fall in Neumünster Keine Veranstaltungen, Zugangsbeschränkungen, kein Kino, uvm.: Das sieht der Erlass der Landesregierung vor Schleswig-Holstein: Schulen und Kitas werden geschlossen Kita zu, Tagesmütter arbeiten: Protest in Kiel Coronavirus: Kitas fünf Wochen geschlossen - Gebühren werden erstattet Uni Kiel erwägt, das Semester zu streichen Darum schließt Deutschland seine Grenze zu Dänemark NordArt 2020 in Büdelsdorf fällt aus: Programm wird auf 2021 verschoben Falschnachricht kursiert bei WhatsApp Betreuungsnot: Welche Rechte haben Arbeitnehmer? Corona-Krise: THW Kiel könnte jetzt schon Meister sein Das bedeutet der Coronavirus-Fall für Holstein Kiel Das denken unsere Leser über das Coronavirus KVG schützt Busfahrer vor Coronavirus: Krisenfahrplan in Kiel ist angedacht Color Line stellt Fährbetrieb zwischen Kiel und Oslo ein Start der Kreuzfahrtsaison wegen Coronavirus verschoben Coronavirus: Wer zahlt, wenn Konzert oder Urlaub ausfallen? Wie gefährlich ist das Coronavirus? Experte im Interview Sonntagsfahrverbot für LKW wegen Coronavirus aufgehoben Urlaub im Coronavirus-Gebiet: Das geschah nach der Rückkehr in Kiel Coronavirus: So können Sie Desinfektionsmittel selbst herstellen So schützen Sie sich vor dem Coronavirus Coronavirus: Was passiert bei einer Quarantäne Coronavirus: Expertenrat empfiehlt Impfung gegen Pneumokokken Coronavirus: Das empfiehlt eine Apothekerin den Kunden Coronavirus: Welche Reisen können kostenfrei storniert werden? Erste Grippe-Tote in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Wenn ein Hundehalter wegen Quarantäne mit seinem Tier nicht raus kann, kann er sich im Tierheim melden. Momentan wird an einer Nachbarschaftshilfe der Pfotengeher gearbeitet. „Besser ist es aber, sich schon vorher Gedanken darüber zu machen, wer das im Notfall übernehmen kann“, sagt Haase. Und wer mit seinem Tier nicht so häufig und lange rausgehen kann wie gewohnt, sollte sich Ersatzbeschäftigungen überlegen. Das Tierheim Uhlenkrog ist montags bis sonnabends von 10 bis 12 Uhr, montags, dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr unter Tel. 0431/525464 oder täglich von 7 bis 19 Uhr unter Tel. 0178/5254640 zu erreichen, ebenso per E-Mail unter info@tierheim-kiel.de Mehr aus Kiel lesen Sie hier.

Corona - Kieler Tierheim schließt seine Pforten