Corona-Regeln in Kiel: Fünf Personen bei Treffen, Bundeswehr hilft Stadt

Die Zahl der Neuinfektionen sind erschreckend, der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt bei fast 100. Wie die Stadt am Donnerstagnachmittag mitteilte, reagiert Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) nun mit strengeren Regeln: Mit einem prall gefüllten Maßnahmenkatalog wollen die Verantwortlichen der Stadt Kiel die Verbreitung des Coronavirus noch vor Weihnachten eindämmen. Neue Corona-Regelung: Das gilt für private Treffen: Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten in der Öffentlichkeit und im privaten Bereich sollen ab kommenden Sonnabend auf den eigenen und maximal einen weiteren Haushalt beschränkt werden, jedoch in jedem Fall auf maximal fünf Personen. Kinder bis 14 Jahre sind hiervon nicht ausgenommen. Die Mitglieder größerer Haushalte mit mehr als fünf bzw. zehn Personen dürfen sich auch in der Öffentlichkeit treffen, aber nicht mit weiteren Personen. Diese neue Regelung wird ab Sonnabend, 12. Dezember, zunächst bis zum 23. Dezember gelten. Über Weihnachten, heißt es in einer Mitteilung der Stadt, will sich Kiel an der Regelung des Landes Schleswig-Holsteins orientieren. Alten- und Pflegeheime bekommen Tests und Schulungen: Zusätzlich will die Stadt gemeinsam mit allen Alten- und Pflegeheimen in Kiel die Teststrategie für die Mitarbeiter und Bewohner der Pflegeeinrichtungen weiterentwickeln. Dazu treffen sich am Freitag in einer Videokonferenz die Leitungen der Alten- und Pflegeheime mit dem Sozialdezernenten Gerwin Stöcken und der Leiterin des Gesundheitsamtes, Sabine Herlitzius. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg hat seine Unterstützung dafür bereits signalisiert. Tests und Schulungen können nach Angaben der Stadt Kiel relativ kurzfristig organisiert werden. Lesen Sie auch Harter Corona-Lockdown: Worum geht es jetzt? Schleswig-Holstein verschärft Kontaktbeschränkungen Das ändert sich an den Schulen in SH bis Weihnachten Harter Lockdown: Daniel Günther will ihn "so schnell wie möglich" Kieler dürfen sich nur noch zu fünft treffen Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Stadt fordert Bundeswehr an und schließt zeitweise ihre Ämter: Ab nächster Woche wird auch die Verwaltung der Landeshauptstadt ihren Regelbetrieb herunterfahren. "Ziel ist es", heißt es in der Pressemitteilung, "auch im Dienstbetrieb die persönlichen Kontakte zu reduzieren, um weitere Infektionen zu vermeiden." Ab Mittwoch, 16. Dezember, bis vorerst Freitag, 8. Januar 2021, gelten die Einschränkungen, die in den kommenden Tagen ämterbezogen erarbeitet werden sollen. Auch will die Stadt damit erreichen, dass zusätzliche Mitarbeiter im Kieler Gesundheitsamt eingesetzt werden können. Dieses ist mit der Kontaktnachverfolgung mittlerweile überfordert: Deshalb bittet das Gesundheitsamt die Bundeswehr um Unterstützung. Die Soldaten sollen beim Abtelefonieren von Kontakten der Infizierten helfen. So soll die Ausbreitung eingedämmt werden. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Maskenpflicht im Einkaufszentrum in Kiel-Mettenhof: Zuletzt ordnet das Gesundheitsamt für das Einkaufszentrum rund um den Kurt-Schumacher-Platz eine Maskenpflicht an. Schon jetzt gelten an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, eine Maskenpflicht - etwa in der Holstenstraße oder rund um den Hauptbahnhof. Die für die Maßnahmen notwendige Allgemeinverfügung bringt die Landeshauptstadt Kiel bis Sonnabend, 12. Dezember, auf den Weg. „Angesichts der steigenden Fallzahlen benötigen wir weitergehende Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Kiel“, kündigt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer an. „Das Coronavirus ist überall in der Bevölkerung angekommen. Wir benötigen jetzt Interventionen, die die Welle brechen können.“