Corona-Schnelltest in Kiel: Ansturm auf Mobil am Schwedenkai

Ein Schnelltest geht fix. Die Daten per QR-Code mit dem Smartphone scannen, Stäbchen in die Nase und 20 Minuten warten: Diese Idee hatten am Montag hunderte Kieler. Bis zu 300 Schnell-Tests im Antigen-Verfahren kann das Corona-Mobil vom Kieler Labor-Unternehmen Dr. Krause am Schwedenkai pro Tag machen. Die meiste Zeit mussten die Testwilligen aber für die Zeit bis zum Erreichen des Aufstellers mit dem QR-Code aufbringen. Bis zu zweieinhalb Stunden betrug die Wartezeit am Montag. Die größte Sorge der wartenden Menschen war, ob es auch genug Tests gibt. "In Hamburg musste man sich übers Internet registrieren. Da waren alle Termine ausgebucht. Dort hätte ich vor Weihnachten keinen Test mehr machen können. Deshalb habe ich mich vor der Fahrt hier angestellt. Sicher ist sicher. Ich möchte meine Großeltern besuchen. Dafür ist der Test sehr gut", sagt Anika Schröder. Die Kielerin hat zwei Stunden mit ihrem Koffer in der Schlange am Schwedenkai gewartet. Das Angebot zum Test ohne Voranmeldung sei große Klasse. Schnelltests sind in Kiel ausreichend vorhanden - Personal nicht: Die Frage der Testkapazitäten ist für Dr. Thomas Lorentz kein Thema. "Wir haben genug Tests vorrätig", so der Geschäftsführer der Firma Krause aus Projensdorf. Sein Problem ist das Personal. "Wenn wir noch medizinisches Personal finden, könnten wir sofort zwei weitere Testmobile in Betrieb nehmen", so Lorentz. Der Andrang in dieser Form habe sein Team überrascht. "Ich bin morgens auch gleich her. Da war um 8 Uhr die Schlange bereits sehr lang", berichtet er. Normalerweise hatte das Mobil in den vergangenen Tagen etwa 30 Tests am Tag gemacht. "Heute haben wir bis mittags allein 150 gezählt", so Lorentz. Alle Testpersonen mussten nach dem Abstrich etwa 20 bis 30 Minuten warten. Dann gab es einen schriftlichen Bescheid. "Jetzt bin ich beruhigt. Ich wollte sichergehen", sagt Johanna Kullen. Die 20-jährige Studentin war auch auf der Reise zu ihren Eltern. Lesen Sie auch: Hier bekommen Sie noch vor Weihnachten einen Schnelltest Neben ihr steht Nele Hartwig. Die 23-Jährige war aus Preetz gekommen. "Oma kommt über Weihnachten. Deshalb wollte ich unbedingt sicher gehen", sagt sie. Auch sie bekommt ein negatives Testergebnis auf den Heimweg. "Das Jucken in der Nase nach dem Abstrich ist schon ein komisches Gefühl", so Hartwig. Nur negative Ergebnisse am ersten Vormittag: 29 Euro kostet der Antigen-Schnelltest. Die meisten Besucher zahlen mit Karte. Die Antigen-Tests sind nach Angaben des Labors ein sehr zuverlässiger Weg - wenn auch nur als Momentaufnahme. Etwa ein Prozent beträgt die Fehlerquote. Wer positiv getestet wird, muss danach noch einmal zum PCR-Test. "Der bringt dann Gewissheit", so Dr. Lorentz. Am ersten Vormittag war das aber bei keinem Besucher am Testmobil der Fall. Die Schnelltests laufen jetzt weiter. "Wir sind auch über die Feiertage hier", so Lorentz. Getestet wird jeden Tag von 8 bis 18 Uhr. Auch Heiligabend und Silvester kann dort noch ein Abstrich genommen werden.