Corona in Kiel: Uni-Kontaktmesse wandert ins Netz

Statt einer lokalen Messe auf dem Campus soll es eine Onlineplattform geben, die sogar langfristig als Stellenbörse fungieren kann. „Mit der ,Virtual Contacts’ halten wir das momentan dringend gebotene Zuhause bleiben ein und möchten gleichzeitig dazu beitragen, die Zukunft im Blick zu behalten“, sagt Wiebke Gebhardt, Leiterin der Messe. Die „Virtual Contacts“ soll als eine Onlineplattform entstehen, die vom 12. bis 14. Mai Firmenprofile, Kontaktmöglichkeiten und Stellenausschreibungen der teilnehmenden Unternehmen sammelt. „Wir hoffen dabei auf eine gelungene Mischung“ , sagt Gebhardt. „Es soll also sowohl die Möglichkeit geben, sich etwas anzuschauen, als auch miteinander in Kontakt zu treten.“ Die Firmen seien aufgefordert, Möglichkeiten und Zeiträume für Telefonate, Mails oder Chats zu nennen – damit der Name der Messe weiterhin gerechtfertigt ist. „Der Anspruch ist dabei aber natürlich nicht, den Messetag komplett digital zu ersetzen“, räumt Gebhardt ein. Kieler Start-up hilft technisch aus: Die technische Grundlage für den virtuellen Austausch soll das Produkt eines Kieler Start-ups bieten: „Myuniboard“ ist eine Plattform, die zwei ehemalige und ein aktueller Student aus Kiel entwickelt haben. Sie soll nach dem Startschuss mit den „Virtual Contacts“ auch weiterhin als digitale Stellenbörse des für Weiterbildung und Berufsperspektiven verantwortlichen Career-Centers an der Universität Kiel zur Verfügung stehen. Derzeit arbeiten Gebhardt und ihr Team mit den „Myuniboard“-Gründern gemeinsam an der digitalen Messevorbereitung. Ihnen gehe es dabei auch um ein Entgegenkommen für die Unternehmen: „Selbstverständlich“ hätten alle Firmen das Recht, ihre eigentliche Zusage zur analogen „Contacts“-Messe zu stornieren – die Teilnahme an der nun alternativen virtuellen Variante kostet nur ein Bruchteil. Gleichzeitig könnten Uni, Veranstalter und Firmen damit ein positives Zeichen setzen für die hoffentlich baldige Zeit nach der Krise. Umso passender ist dabei, dass „Myuniboard“ nach dem 14. Mai eben in Form einer günstigeren Stellenbörse weitergeführt werden soll. Stellenbörse soll bestehen bleiben: Gebhardt sagt darüber hinaus zu, dass allen teilnehmenden Unternehmen die gleiche Menge an digitaler Werbung und auch der Auftritt in der digitalen Variante des Messekatalogs zusteht wie analogen Version auch. Sollte sich eine Nachdruck des Katalogs noch anbieten, werde auch das geschehen. „Wir möchten die Bestrebungen der Unternehmen zur Fachkräftesicherung weiterhin unterstützen und trotz der aktuellen Situation eine Möglichkeit bieten, den Kontakt zu den Zielgruppen aufrecht zu halten“, sagt Gebhardt. Auch digital sei es schließlich möglich, sich zu Praktika, Traineeprogrammen oder Festanstellungen zu informieren und Kontakt aufzunehmen, um die gemeinsame Zukunft zu planen. „Es bietet natürlich auch eine Chance“, sagt Gebhardt abschließend, denn „die Zukunft ist schließlich ohnehin digital“. Informationen zum Projekt gibt es hier oder telefonisch unter 0431/880-1264. Mehr aus Kiel lesen Sie hier.

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