Debatte um Möbel Höffner: Politik verlangt Auskunft von Stadt Kiel

So wollen die Christdemokraten wissen, ob es Protokollvermerke über das Informationsverhalten gegenüber den Ratsfraktionen gibt und wie die Stadt in die Besprechungen auf dem Baustellengelände eingebunden war. Lesen Sie auch: So groß ist der Öko-Schaden bei Höffner Außerdem will die CDU die Rolle des Verwaltungschefs beleuchten. So heißt es unter Frage 3: "Wann, durch wen und in welchem Umfang erfuhr der Oberbürgermeister von der Vernichtung der Ausgleichsfläche auf dem Möbel-Höffner-Gelände bzw. Prüner Schlag?" Stadt will der CDU antworten: Die Verwaltungsspitze hat inzwischen mehrfach ihre Kommunikationspolitik bedauert. "Rückblickend wäre es trotz seinerzeit unklarer Faktenlage angesichts der Bedeutung des Bauprojekts Höffner angemessen gewesen, bereits im November nicht nur die Selbstverwaltung, sondern auch die Öffentlichkeit zu informieren", heißt es in einer Antwort der Stadt auf Fragen von KN-online. Lesen Sie auch: Irritationen um Rodungen immer größer Stadtsprecherin Kerstin Graupner versicherte, dass die Fragen eingetroffen seien und die Stadt der CDU "zeitnah" antworten werde. Auch auf der Homepage der Stadt gibt es inzwischen zahlreiche Informationen über die Vorgänge. Grondke will künftig "besser kommunizieren": Grondke hatte im Bauausschuss mehrfach betont, dass "nicht die Stadt das Vergehen begangen hat, sondern Möbel Höffner". Einen Fehler in der schleppenden Information an die Selbstverwaltung räumte sie jedoch nicht ein. Lediglich mit heutigem Kenntnisstand hätte sie die Ratsfraktionen anders informiert und kündigte an: "Wir werden in Zukunft besser kommunizieren." Umweltschutzamtsleiter Andreas von der Heydt, der Höffners Vorgehen gegenüber KN-online als "Desaster" bezeichnet hatte, schilderte für Grondke das Ausmaß der Zerstörungen. Lesen Sie auch: Stadt stellt Strafanzeige gegen Höffner Die Stadt machte deutlich, dass von der Heydt nicht von einem "Tötungsdelikt an bedrohten Tierarten" gesprochen habe. Bislang sei kein einziges totes Exemplar einer besonders oder streng geschützten Art auf dem Gelände gefunden worden. Es sei jedoch bekannt, dass derartige Tiere dort vorkommen. Gegenstand der Ermittlungen sei nun, ob entsprechende Fortpflanzungs- und Ruhestätten dort beschädigt worden sind. Verabschiedet wurde letztlich ein Antrag der Kooperation, der eine Aufarbeitung der Ereignisse fordert.