Die Wachstation mit Klassenfahrt-Charme am Falckensteiner Strand in Kiel

Nun hofft der DRK Kreisverband Kiel auf 13 000 Euro aus dem Fonds „Gemeinsam Kiel gestalten“, um zumindest das Innere zu modernisieren. Die Modernisierung sei dringend nötig, sonst werde es irgendwann kompliziert, Ehrenamtliche für den Standort Falckenstein zu gewinnen, weiß Sascha Hoffmann, bei der Wasserwacht zuständig für die Rettungsschwimmer. „Alle anderen Wachstationen haben ein höheres Niveau mit Zweibettzimmern und WLAN“, sagt er. Hier in Friedrichsort gebe es zwei Schlafräume – einen mit sechs und einen mit zwölf Betten. „Es hat ein wenig Klassenfahrtcharakter. Es ist schwer, junge Menschen für so etwas zu begeistern.“ Privatsphäre? Fehlanzeige! Einsatz der Rettungsschwimmer ist wichtig: Dabei ist der Einsatz der Rettungsschwimmer wichtig für den Badebetrieb. Die Wasserwacht übernimmt in den Sommermonaten die Badeaufsicht an den Stränden der Förde und sorgt mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern aus ganz Deutschland für einen sicheren Badespaß. Während der zwölfwöchigen Badesaison – von Beginn der Kieler Woche bis Mitte September – sind alle Rettungsschwimmer in dem Gebäude am Falckensteiner Strand untergebracht. Pro Woche sind etwa 32 Rettungsschwimmer im Einsatz – 15 sind für den Falckensteiner Strand, sechs für den Schilkseer, zwei für den Strander, fünf für den Laboer und zwei für den Heikendorfer Strand zwischen 9 und 18 Uhr zuständig. Am Falckensteiner Strand reicht das Einsatzgebiet übrigens vom Leuchtturm bis zur SUP- und Surfschule Westwind. Lesen Sie auch: Rettungsschwimmer fehlt der Nachwuchs „Die Wasserwacht hat das Gebäude vor über 20 Jahren von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen“, sagt Sebastian Hoffmann. Gebaut wurde es wohl vor der Olympiade 1972 in Schilksee als Schiedsrichterhaus, vermutet er. Für die Inneneinrichtung ist die Wasserwacht verantwortlich. „Alles, was man hier sieht, ist von uns selbst“, sagt Hoffmann. Vor vier Jahren habe man auch einen neuer Fußboden verlegt. „Wir investieren aus eigenen Mitteln schon sehr viel.“ Mit dem Geld aus dem Fonds soll zum Beispiel die Küche erneuert werden. Die jetzige sei mehr für den häuslichen Gebrauch geeignet. Außerdem sollen in den Schlafräumen neue Schränke angeschafft werden, in den die ehrenamtlichen Helfer ihre Dienst- und Privatkleidung unterbringen können. Im Aufenthaltsraum werden Stauraum sowie mehr Tische und Stühle gebraucht. Eine stabile Internetverbindung ist ebenfalls dringend nötig, um zum Beispiel Einsatzprotokolle und Dienstpläne digital verschicken zu können. In das Gebäude dringt Feuchtigkeit ein : Doch die Inneneinrichtung ist nicht das einzige Problem. Ins nicht isolierte Gebäude dringt Feuchtigkeit ein. Derzeit stehen überall Behälter mit Katzenstreu. Sascha Hoffmann versucht, die Räume so gut es geht warm zu halten, damit sich kein Schimmel bildet. „Wir haben aber nicht die Mittel, das Gebäude ansprechend zu machen“, sagt er. Dafür ist das DRK auch nicht zuständig, sondern die Stadt. Deshalb wünscht sich Sascha Hoffmann einem Termin mit dem Amt für Immobilienwirtschaft. Das sollte möglichst bald geschehen. Denn schließlich ist die Station die Basis für etwa 300 Rettungsschwimmer während der Strandsaison – und somit auch Visitenkarte Kiels. „Wir würden das Gebäude auch streichen“, sagt Hoffmann. Die Rettungsschwimmer wären nämlich auch hier bereit, ehrenamtlich zu helfen. Wer die Wasserwacht unterstützen möchte, zum Beispiel sich digital besser auszustellen, kann sich bei Sascha Hoffmann per E-Mail unter hoffmann@drk-kiel.de melden.