Digitalisierung der Schulen: Stadt Kiel bemüht sich um bessere Ausstattung

In verschiedenen Bereichen in den Schulen werden technische Voraussetzungen geschaffen, um die Digitalisierung an den Kieler Schulen voranzubringen. So hat die Stadt als Schulträgerin 26 von 49 Schulservern ausgetauscht oder neu beschafft. "Aufgrund der massiven Zunahme der Nutzung durch das Homeschooling sind weitere Aktualisierungen bereits beauftragt", sagt Stadtrat Christian Zierau, zu dessen Aufgabengebiet auch die Digitalisierung gehört. Manche Schulserver bereiten in Kiel noch Probleme: Laut einer geschäftlichen Mitteilung der Stadt sind seit der massiven Zunahme des Homeschoolings seit Ende der Weihnachtsferien fünf weitere Kieler Schulen mit Problemen ihrer lokalen Server aufgefallen. Drei der Einrichtungen seien bereits proaktiv vom Schulsupport für einen Serveraustausch vorgesehen, sodass dieser schnell erfolgen könne. Der Tausch der anderen beiden Server sei bereits beauftragt. Zudem sei inzwischen noch an weiteren Schulen Bedarf bemerkt worden, diese sollen nun ebenfalls kurzfristig einen neuen Server erhalten. Lesen Sie auch: 250 neue Stellen: Bildungsministerin Prien will digitalen Unterricht in SH deutlich verbessern Laut Stadt ist das Ziel ein Austauschturnus, der je nach Zustand des Servers bei etwa fünf Jahren liegen soll. Dafür wurde die administrative Verantwortung vor Kurzem auf die Stadt übertragen, da in den Schulen bei begrenzten Ressourcen in der Vergangenheit teilweise andere Schwerpunkte gesetzt wurden. WLAN in 70 Prozent der Kieler Schulen "annähernd flächendeckend": Über 90 Prozent der Kieler Schulen haben Glasfaseranschluss und etwa 70 Prozent der Schulen sind mit einem "annähernd flächendeckenden" WLAN ausgestattet. Aktuell werden an neun Schulen WLAN-Arbeiten durchgeführt oder befinden sich in Planung. Teilweise werden dabei laut Stadt Bestandssysteme abgelöst oder erweitert, teilweise werden Schulen grundlegend neu ausgestattet. An zwei Kieler Schulen gibt es noch kein WLAN-Netz, an neun Schulen ist es nicht ausreichend, weil weniger als 80 Prozent der Schulfläche abgedeckt sind. Lesen Sie auch: Lernen auf Distanz: Jeder siebte Schüler in Schleswig-Holstein hatte Probleme "Mit Unterstützung des Dienstleisters Dataport wollen wir eine Versorgung aller Kieler Schulen zumindest mit WLAN bis spätestens 2024 sicherstellen", so Zierau. Diese bereite den Boden für alle weiteren Tätigkeiten wie die Installation von Präsentationstechnik in Klassenzimmern. Ausreichende Stromversorgung in den Schulen ist eine Herausforderung: Der derzeitige Zustand der elektrischen Netze und der Stromversorgung ist eine zentrale Herausforderung. Denn diese müssen ausreichen, um die Technik zu betreiben. Die Stadt baut daher für den Auf- und Ausbau der digitalen Netze in Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister Dataport parallele Stromnetze an etwa der Hälfte der Schulen auf. Neben solchen grundlegenden Voraussetzungen muss aber auch die an den Schulen genutzte Software funktionieren. Als Schulplattform nutzen laut geschäftlicher Mitteilung der Stadt aktuell 98 Prozent der 53 allgemeinbildenden Schulen in Kiel Iserv. Viele der Einrichtungen würden die Plattform bereits seit 2012 nutzen. Vom Bildungsministerium wird hingegen "It's Learning" empfohlen. Damit die Kieler Schulen die landeseigene Plattform nutzen können, soll eine Schnittstelle zu Iserv geschaffen werden. So könnten die Schulen die ihnen bekannte Lösung weiter nutzen, haben aber gleichzeitig Zugriff auf das neue Landesangebot. Wie aus der geschäftlichen Mitteilung hervorgeht, kann "It's Learning" Iserv aus Sicht der städtischen Verwaltung nicht ersetzen. Der grundlegende Ansatz beider Systeme sei verschieden. Während "It's Learning" derzeit ein reines Lernmanagementsystem sei, sei Iserv ein umfassendes System, dass unter anderem auch Mailadressen für alle Schüler und Lehrkräfte sowie Videokonferenzen bietet.