Eco Kart in Kiel: Neue Kartbahn für die Landeshauptstadt

Sorgen, dass ausbleibendes Knattern die Rennatmosphäre negativ beeinflusst, hat Götz Jopp nicht. „Den fehlenden Sound merkt man nach ein paar Runden nicht mehr.“ Doch warum setzt der Betreiber von Eco-Kart Kiel auf elektrisch betriebene Rennwagen? „Elektro-Karts haben viele Vorteile gegenüber Karts, die mit Benzin fahren“, sagt der 44-Jährige. Zu aller erst sind die unterschiedlichen Motoreneinstellungen zu nennen. „Wir können verschiedene Stufen einstellen. Je nachdem, ob ein Kind, ein Erwachsener oder ein erfahrener Fahrer hinter dem Lenkrad sitzt“, erklärt Jopp. Keine Abgase in der Halle in Kiel: Außerdem bieten sich die Räumlichkeiten an der Braunstraße für elektrische Flitzer besser an. Die 400 Meter lange Strecke liegt in einer Halle. Früher wurde hier Tennis gespielt, es fehlt an entsprechenden Lüftungsmöglichkeiten. Für Benziner hätten zusätzliche Fenster oder Türen eingebaut werden müssen, die dauerhaft geöffnet wären. „Im Winter wäre es dann sehr kalt geworden, hier zu fahren“, sagt Jopp. Er wollte aber bewusst eine Indoor-Kartbahn in Kiel betreiben, um das ganze Jahr über öffnen zu können. So kam es ihm entgegen, dass mit Andreas Weiland ein Bekannter in Frankfurt eine der größten Hallenbahnen mit Elektro-Karts in Europa leitet, den Jopp gleich als Geschäftspartner mit ins Boot geholt hat. Doch nicht nur der ganzjährige Betrieb in der Halle und die einstellbaren Geschwindigkeitsstufen waren ein Grund, warum sich Jopp für Elektro-Karts entschieden hat. „E-Karts haben mehr Gewicht. Dadurch sind sie stabiler und sicherer.“ Durch einen leistungsstarken Antrieb verlieren sie aber durch die zusätzlichen Kilos keinen Speed im Vergleich zu Benzin-Karts. Mit 31 PS ausgestattet, erreichen die Eco-Flitzer Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h. Video: So sieht die neue Kieler Kartbahn aus: Driften und Boost-Button auf der neuen Kieler Kartbahn: Und es gibt ein weiteres Extra: Beide Hinterräder der Karts verfügen über einen eigenen 2,8 Kilowatt-Elektromotor. Da die E-Motoren getrennt voneinander je nach Lenkradeinschlag angesteuert werden, können deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten erreicht werden. Passend dazu ist der Asphalt in einigen Kurven so beschaffen, dass die Fahrer gut um die Ecken driften können. Lesen Sie auch: Diese Orte in Kiel empfehlen die KN-Reporter im Lockdown Der fahrerisch größte Unterschied zum Benziner-Kart ist ein sogenannter Boost-Button, den es nur bei Rennwagen mit Elektroantrieb gibt. Durch den Knopf am Lenkrad steht für einige Sekunden Extra-Power zur Verfügung, die Wagen beschleunigen für einen kurzen Augenblick deutlich. „Am besten wird der Boost in der Kurve vor der Geraden aktiviert“, lautet der Tipp von Jopp, der bereits jetzt Pläne zur Vergrößerung hat. Die 400 Meter lange Strecke will er perspektivisch gerne verlängern. Dafür müssten aber entweder weitere Tennisplätze in dem Sporthotel weichen und eine Wand versetzt werden. Denkbar wäre aber auch, die Fahrbahn über zwei Ebenen laufen zu lassen. Sechs Meter breite Fahrbahn: Um in die Halle möglichst viel Asphalt zu bringen, wurden viele Kurven gebaut. Das hat zur Folge, dass es nur eine Gerade gibt, die gewöhnlich die besten Überholmöglichkeit bietet. Um aber an einem Gegner auch im kurvigen Teil vorbeizukommen, ist die Fahrbahn mit sechs Metern einen Meter breiter als die meisten Kartstrecken. „Auch das sorgt für mehr Sicherheit“, sagt Jopp, der auf eine baldige Eröffnung hofft. Denn ausgebremst wird der Betreiber derzeit noch von der Corona-Pandemie. Eigentlich sollte der 20. Dezember der Starttermin sein. Doch der Shutdown gilt auch für die Kartbahn. Sobald es die Landesverordnung erlaubt, kann es bei Eco-Kart Kiel losgehen. „Wir sind bereit.“ Durch die gezwungene Verzögerung sparten sich Jopp und sein Team viel Hektik. „Wir haben uns Zeit gelassen, um alles fertig zu machen, und mussten uns nicht mehr beeilen, rechtzeitig fertig zu werden.“ Eco-Kart in Kiel: Zweisitzer für Erwachsene mit Kind: Sobald eröffnet werden darf, gelten bei Eco-Kart strengere Corona-Regeln. Der Mindestabstand von 1,50 Metern wird aufgrund der Breite der Karts ohnehin eingehalten. Die Sturmhauben, die unter dem Helm Pflicht sind, werden nur einmalig ausgegeben statt gewaschen und wiederverwendet. Helme und Karts werden nach jedem Rennen desinfiziert. Gefahren werden darf auf der Bahn ab einer Körpergröße von 1,40 Meter. Einige Karts sind aber Zweisitzer, in denen ein Erwachsener gemeinsam mit einem Kind als Beifahrer über die Strecke brausen kann. Die Preise variieren. Der Grand Prix 30 – bestehend aus einem zehnminütigen Qualifying, aus dem sich die Startaufstellung ergibt, und 20 Minuten Rennen – kostet pro Teilnehmer 39 Euro. Auch für Geburtstage, Firmenfeiern oder Junggesellenabschiede kann die Bahn gebucht werden.