Erst spenden, dann feiern: Pogue Mahone setzt sichfür Musiker ein

„Unser Ziel ist es, 1000 Euro zu sammeln, um damit die Gagen der Musiker für fünf Weihnachtskonzerte zu finanzieren“, sagt Franziska Thormählen. Aber damit noch nicht genug. Für jede erreichte Musikergage spendet der Pogue Mahone 200 Euro an den Kieler Verein Inka, eine Initiative gegen Kinderarmut. „Der Verein kommt aus unserer Stadt, setzt sich für Kinder aus finanziell prekären Verhältnissen ein und legt dabei Wert auf musikalische Förderung. Und das ist uns wichtig.“ Fünf Konzerte per Stream: Dabei zählt jeder Euro. Man spendet seinen Wunschbetrag – mindestens fünf Euro aus verwaltungstechnischen Gründen – und bekommt daraufhin den Zugang zum Online-Stream. Der Link darf an fünf weitere Personen weitergegeben werden, auch wenn sie nicht gespendet haben. „So kann man Freunde oder Familienmitglieder, die nicht bei dir sind, zu diesem Konzerterlebnis einladen“, sagt Heinemann. Die ersten drei Konzerte stehen bereits fest: am 17. wird Tobias Lemberger, am 18. Yonatan Pandelaki und am 19. Dezember Hendrik Frommhold im Pogue Mahone sitzen. Die Musiker spielen ab 19.30 Uhr eine Stunde live aus dem Pub. Die letzten zwei Konzerte sollen auf alle Fälle vor Silvester übertragen werden, sofern das Geld zusammenkommt, woran Franziska Thormählen aber keinen Zweifel hat. Auf der Pogue-Mahone-Seite kann man den aktuellen Spendenstand sehen. Renovieren statt rumsitzen: Sich zurücklehnen und zu warten, dass alles vorbeigeht, ist einfach nicht nicht ihre Sache. Neben den verschiedenen bereits realisierten Aktionen wie „Musik ist Handwerk“ und dem „Whiskey 4 The Music“ ist der Pub derzeit eine große Baustelle. Am Anfang der Krise haben die beiden Pub-Inhaber unabhängig von den Fördermitteln einen Kredit aufgenommen, um den Lockdown für die ohnehin fällige Renovierung zu nutzen. „Zudem hatten wir Rücklagen“, sagt Dennis. Die Tische sind bereits neu lackiert, die Bänke zum Teil neu bezogen und die sanitären Anlagen komplett saniert. Besonders stolz ist Heinemann aber auf seinen neuen „Snug“. „Das war und ist in irischen Pubs ein separater Bereich für Gäste, die nicht so gerne dort gesehen werden möchten“, erklärt er. „Früher haben sich dort auch Frauen getroffen, denn in Irland hatten lange Zeit nur Männer Zutritt in einen Pub. Aber im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts durften sich auch Frauen im Snug eines Irish Pubs zurückziehen und ihr Pint genießen“, berichtet Franziska Thormählen. Im Pogue Mahone musste dafür der Dart-Raum weichen. Im Gegensatz zu der irischen Variante wird es kein komplett abgeschlossener Bereich sein, sondern eine Ecke, „wo man ein bisschen für sich sein kann, aber dennoch Teil des Pubs ist“, so Heinemann. Die halbrunden Tische mit Messingleiste und Stehtische bieten Platz für 18 Personen, und der „Snug“ soll in Zukunft auch privaten Feiern oder Whiskey Tastings zur Verfügung stehen. Mitarbeiter helfen mit: Ob Aktionen oder Renovierung – bei allem werden die Mitarbeiter mit einbezogen. Im „Snug“ steht Lena Fernes und gibt der Wand die richtige Farbe. Im nächsten Raum spülen und polieren Ina Herz und Matthäus David Serafin fleißig die eingestaubten Gläser. Auch Dennis hält es nicht mehr am Tisch. Er schnappt sich ein paar Glühbirnen, um sie gegen alte auszutauschen. Und so resümiert Franziska: „So müssen wir uns nicht von unseren Mitarbeitern trennen, sondern können unser eingespieltes Personal weiter beschäftigen.“