Explosion in der Commerzbank am Arndtplatz in Kiel

Ein lauter Knall hat am Dienstagmorgen gegen 4.36 Uhr die Anwohner an der Eckernförder Straße und dem Arndtplatz in Kiel geweckt. Danach gingen zahlreiche Anrufe bei der Polizei Kiel ein. Was war passiert? Unbekannte haben in der Nacht ein Gas-Luft-Gemisch in einen der Geldautomaten im Eingangsbereich der gerade frisch sanierten Commerzbank-Filiale einströmen lassen. "Dadurch kam es zur Detonation", teilte LKA-Sprecher Uwe Keller auf Nachfrage mit. Alle Fensterscheiben der Filiale und der Glasvorbau gingen zu Bruch. Splitter auf den Gehwegen zeugen von der Wucht der Explosion. Täter erbeuteten Geld: "Dabei sind sie an das Geld gelangt", bestätigte Keller. Über die Höhe der Beute macht die Polizei derzeit keine Angaben. Bilder der Überwachungskameras werden ausgewertet. Durch Zeugenaussagen könne aber bereits folgender Ermittlungsstand gemeldet werden: "Wir gehen derzeit von mindestens zwei Tatverdächtigen aus, die im Anschluss mit Motorrollern geflüchtet sind", so Keller. Hubschrauber suchte nach den Tätern: Der Arndtplatz wurde in Teilen abgesperrt, ebenso wehte ein Absperrband der Polizei an der Eckernförder Straße. Fußgänger und Radfahrer waren angehalten, die Seite zu wechseln. Ein Polizeihubschrauber kreiste unmittelbar nach der Explosion über dem Schreventeich und Wilhelmplatz in Kiel. Denn laut LKA sollen die Täter Richtung Schrevenpark oder Westring geflohen sein. Die Anwohner über der Commerzbank-Filiale hatten großes Glück: Sie waren einer großen Gefahr ausgesetzt, ihnen ist aber nichts passiert. „Glücklicherweise wurde niemand verletzt und die Statik des Gebäudes ist intakt“, sagte Keller. Am Gebäude entstand jedoch ein hoher Sachschaden. Gibt es Zusammenhänge zu anderen Sprengungen? Das LKA nahm am frühen Morgen die Ermittlungen auf und sicherte Spuren vor Ort. "Wir prüfen derzeit, ob es Verbindungen zu anderen Sprengungen von Geldautomaten in Schleswig-Holstein gibt", sagte ein LKA-Sprecher. 2019 hatte es vier Taten nach diesem Muster gegeben: In Lübeck und Gettorf gelangten die Täter an das Geld, in Bad Segeberg und Neustadt (Kreis Ostholstein) scheiterten sie. Der Fall in Kiel war 2020 der erste. Commerzbank-Mitarbeiter sind weiterhin erreichbar: Die Commerzbank-Filiale am Arndtplatz bleibt vorerst geschlossen. "Das ist umso bedauerlicher, da wir erst Mitte November nach einer Umbauphase die Filiale im City-Look neu eröffnet haben", sagt Commerzbank-Sprecherin Dagmar Baier. Wie lange, ist noch unklar. "Auf jeden Fall so schnell wie möglich", so Baier. Am Dienstagabend war die Bankfiliale komplett mit Brettern verbaut. Kunden werden so lange in anderen Filialen bedient. Diese sind in der Elisabethstraße 48 in Gaarden, der Holstenstraße 64 am Asmus-Bremer-Platz und An der Schanze 34 in Friedrichsort. Die Mitarbeiter der Filiale Arndtplatz sind telefonisch - wie immer - erreichbar und stehen zur Beratung in den oben genannten Filialen zur Verfügung. Polizei bittet um Hinweise: Die Polizei ist weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, soll sich bei jeder Polizeidienststelle oder der 110 melden. Lesen Sie auch: Liveblog: Busfahrer streiken in Kiel, Neumünster, Flensburg und Lübeck Bombenentschärfung am Mittwoch in Kiel: Das müssen Sie wissen Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier.

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