Feiern an Silvester in Kiel: Gerwin Stöcken appelliert an die Vernunft

Da die Zahlen wieder steigen, geht Stöcken davon aus, dass sich ein Großteil aller Kieler, die rund um die Feiertage trotz Symptomen keinen Arzt aufgesucht haben, da viele Praxen geschlossen waren, mittlerweile getestet sind. Nun gelte es, die Ergebnisse abzuwarten. „Die Testkapazitäten sind weiter ausreichend vorhanden“, sagt Petra Kitzmann-Voss vom Gesundheitsamt. Durch die 47 Neuinfektionen steigt die Zahl der Corona-Fälle in Kiel seit Beginn der Pandemie auf 2261. Aktuell gelten 465 Kieler als infiziert, 775 Menschen befinden sich in Quarantäne. Der Inzidenzwert liegt laut Robert-Koch-Institut bei 76,2. Über Weihnachten hat das Gesundheitsamt durchgearbeitet. Da weniger getestet wurde, blieb den Mitarbeitern etwas Zeit, um angestaute Arbeit zu erledigen. Viel zu tun ist allerdings immer noch. „Es befinden sich knapp 800 Menschen in Quarantäne, da werden viele Telefonate geführt und Fragen beantwortet. Und es kommen immer wieder neue Fälle dazu“, sagt Kitzmann-Voss. Hilfreich sei der Einsatz der Bundeswehr, die die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bei der Kontaktnachverfolgung unterstützen. Lob für Verhalten an Weihnachten: Ob die vermehrten Kontakte über Weihnachten zu einem Anstieg der Corona-Fälle führen, kann sich laut Stöcken zeitnah zeigen, da erste Symptome etwa fünf Tage nach einer Infektion auftreten können. Ein Lob hat Stöcken für das Verhalten der Kieler über die Feiertage. „ Es gab keine Meldungen bei der Polizei, dass gegen Corona-Auflagen verstoßen wurde.“ Gleichzeitig zeigte sich der Gesundheitsdezernent beeindruckt von den langen Schlagen vor dem Schnelltestzentrum am Schwedenkai. „Das zeigt, dass ein hohes Verantwortungsgefühl besteht, vor dem Besuch bei der Familie Klarheit haben zu wollen.“ Ansturm auf Corona-Impfung in Schleswig-Holstein: Erste Termine schon ausgebucht Verbotszonen: Wo Böllern an Silvester in Schleswig-Holstein nicht erlaubt ist Diese Corona-Regeln gelten für Silvester in Schleswig-Holstein Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Auf ein ähnlich rücksichtsvolles Verhalten hofft Stöcken an Silvester. Zum Jahreswechsel gelten strengere Vorgaben als an Weihnachten. Treffen dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten. „Ich appelliere daran, sich an die Regeln zu halten. Es muss dieses Jahr einfach ohne die große Feier gehen.“ Erste Corona-Impfungen in Kiel im Lotti-Huber-Haus: Unterdessen haben in Kiel die ersten Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Bereits am Dienstag verabreichte ein mobiles Team das Vakzin an Bewohner des Senioren- und Therapiezentrum Lotti-Huber-Haus. Wann in weiteren Heimen in der Stadt geimpft wird, konnte die Kassenärztliche Vereinigung gestern noch nicht sagen. Sprecher Nikolaus Schmidt geht davon aus, dass ab kommenden Montag, wenn die Impfzentren im ganzen Land und in Kiel am Schwedenkai ihren Betrieb aufnehmen, die Zahl der mobilen Teams in Schleswig-Holstein von zehn auf 15 erhöht wird. Dann soll auch in den Kieler Pflegeeinrichtungen regelmäßig geimpft werden. Vor dem Start des Impfzentrums bittet Gerwin Stöcken um Geduld. „Es kann dauern, bis man einen Termin bekommt.“ Für die erste Woche seien bereits alle freien Impfzeiten vergeben, erst ab Dienstag, 5. Januar, können für die folgende Woche neue Termine vereinbart werden. „Es ist wichtig, dass niemand zu den Impfzentren kommt, wenn er keinen Termin hat“, betont Petra Kitzmann-Voss. Da die vorhandenen Dosen in den Zentren abgestimmt sind mit den vergebenen Terminen, gibt es keine Möglichkeit, eine spontane Impfung auf gut Glück zu erhalten.