Gastromeile am Holstenfleet: Kein Außer-Haus-Verkauf aus mobilen Ständen

Ahmad-Reza Zirakbash hatte darauf gehofft, mit dem Verkauf aus den Buden den Startschuss für sein gastronomisches Projekt am Holstenfleet zu geben. Der Kieler Investor wartet nun schon seit einiger Zeit darauf, die geplante Markthalle im rechten Gebäudeteil des Ahlmann-Hauses zu eröffnen. Doch neben Corona bremsten auch Verzögerungen bei den Umbauarbeiten, die immer noch andauern, die Gastronomie aus. „Es wäre wichtig, wenn es bald irgendwie losgehen könnte“, sagt Zirakbash. Der Unternehmer hatte eine Eröffnung in Schritten vorgesehen. Zunächst hatte er mit den mobilen Ständen geplant, die er an beiden Becken am Holstenfleet aufgestellt hätte. Anschließend sollte der Food-Court eröffnen und im Idealfall im Herbst die Veranstaltungsfläche im ersten Stock, wenn es die Pandemie bis dahin zulässt. Kunden meiden Sitzplätze in Restaurants: „Der Take-away-Service wäre eine Möglichkeit, mit wenig Aufwand einen ersten Verkauf anzubieten“, bedauert Zirakbash, dass er keine Zusage für seine mobilen Stände bekommt. In der Corona-Zeit habe sich gezeigt, dass die Menschen lieber draußen essen und sich ungern in geschlossenen Räumen aufhalten. Daher sei der Außer-Haus-Verkauf auf der Freifläche, die Zirakbash entlang beider Becken ursprünglich für Tische, Stühle oder Sonnenschirmen angemietet hat, in der Pandemie eine wichtige Einnahmequelle für Gastronomen. Zirakbash beruft sich dabei auf Erfahrung aus dem Sommer und dem Herbst. Nach dem Lockdown im Frühjahr hat sich gezeigt, dass die Außenplätze in den Restaurants sehr gut besetzt waren, während es in den Lokalen vergleichsweise leer blieb. Stadt muss auch an die Passanten denken: Zwar hat die Stadt Verständnis für das Anliegen von Zirakbash, muss bei ihren Plänen aber auch die Passanten berücksichtigen, die sich eine hohe Aufenthaltsqualität am Holstenfleet wünschen. Buden oder Stände auf der Außenfläche würde das Gesamtbild der 18,7 Millionen Euro teuren Anlage stören. Zumal die Buden dort nicht nur stehen sollen, bis die Gastronomie im Ahlmann-Haus eröffnet, sondern auch über den Sommer hinaus. „Damit beide Interessen in gutem Gleichgewicht stehen, unterstützt die Verwaltung einerseits Gastronomen bei der flexiblen und großzügigen Ausgestaltung von Platz- und Straßenflächen für Außengastronomie“, sagt der Leiter des Bezirks Mitte im Stadtplanungsamt, Felix Schmuck. „Sie schließt aber zugleich die Aufstellung von Kopfstationen – das sind container-, auto- oder pavillonartige Konstruktionen für Ausschank, Essen oder Getränke to go – aus.“ Ausgenommen davon seien nur Verkaufsstände und Buden im Rahmen von temporären Veranstaltungen wie der Kieler Woche, dem Bootshafensommer oder Weihnachtsmarkt. Lesen Sie auch: Bürgerbefragung: Aus Holsten-Fleet wird Holstenfleet „Der knappe öffentliche Raum rund um die Wasserflächen verlangt, dass immer noch genug Platz und Zugangsmöglichkeit sowie freier Blick aufs Wasser für diejenigen bleibt, die ohne Kaffee zu trinken einfach nur mit Sicht auf die Wasserflächen flanieren oder eine schöne Zeit in der Sonne genießen möchten“, sagt Schmuck. Der Außer-Haus-Verkauf von stationärer Gastronomie sei aber im aktuellen Lockdown rechtlich möglich. Mobile Stände sollen nach den Richtlinien zur Sondernutzungssatzung eigentlich nur im Rahmen von Veranstaltungen zugelassen werden. Wegen Corona macht die Stadt aktuell Ausnahmen, wenn es das Infektionsgeschehen erlaubt. Daher dürfen aktuell am Asmus-Bremer-Platz drei Buden stehen, die ursprünglich eine Erlaubnis für den „Weihnachtsmarkt light“ hatten, die bis zunächst Ende Januar verlängert wurde.