Geldautomat bei Commerzbank in Kiel gesprengt: LKA hat Profis im Verdacht

Zwar könnten Zusammenhänge mit anderen Geldautomaten-Sprengungen bei Banken in Schleswig-Holstein bestehen – aber die Spurenauswertung hat noch keinen konkreten Hinweis auf die Verdächtigen gegeben. "Die Ermittlungen dauern an", sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Dienstag. "Wir hoffen weiter auf einen entscheidenden Hinweis." Den könnten die noch laufenden Auswertungen des Kriminaltechnischen Instituts beim Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein ergeben. " Im aktuellen Fall Commerzbank am Arndtplatz untersuchen die Sachverständigen zahlreiche Spurenträger", bestätigte auch LKA-Sprecher Uwe Keller. "Ergebnisse liegen aktuell noch nicht vor", heißt es aber. Geldautomat in Kiel gesprengt: Es waren offenbar Profis am Werk: Nach Informationen der Kieler Nachrichten zeigen die Videoaufnahmen von den Überwachungskameras extrem professionelle Täter. Den im Eingangsbereich stehenden Automaten jagten sie mit einem Gas-Luft-Gemisch in die Luft, flüchteten dann mit dem Inhalt. Bereits kurz nach der Tat ging das LKA Schleswig-Holstein offiziell von zwei Verdächtigen aus, die mit schon vorab platzierten Motorrollern offenbar in unterschiedliche Richtungen – Schrevenpark oder Westring – flüchteten. Ein Muster, das von einer ähnlichen Tat in Schleswig-Holstein bekannt war. Die ereignete sich im März 2019 in Lübeck: Auch hier ging es um einen Commerzbank-Automaten, die Verdächtigen verließen den Tatort auf Motorrollern. Auch in Bad Segeberg (September), Neustadt in Holstein (Oktober) und am 11. Dezember 2019 in Gettorf gab es solche Verbrechen. Die Ermittler vermuten, dass auch der Vorfall am 14. Januar 2020 in Kiel in diese sich über Norddeutschland erstreckende Serie einzuordnen ist, wie KN-online erfuhr – spätestens nachdem unmittelbar in der folgenden Nacht ein weiterer Commerzbank-Automat in Peine (Niedersachsen) explodierte. Offiziell heißt es vom Landeskriminalamt Schleswig-Holstein lediglich: "Die diese Delikte bearbeitenden Dienststellen der Kriminalpolizei arbeiten bundesweit eng zusammen und tauschen ihre Erkenntnisse regelmäßig oder anlassbezogen aus", sagte Keller. Lesen Sie auch: Geldautomat bei Commerzbank Kiel gesprengt: Täter flüchteten mit Bargeld "Das Bundeskriminalamt führt eine zentrale Auswertung dieser Straftatenserien durch, deren Ergebnisse wiederum den sachbearbeitenden Dienststellen zur Verfügung gestellt werden." Bei erkannten Zusammenhängen würden die Ermittlungen koordiniert. Auch das brachte die Ermittler den Tätern bisher offenbar nicht näher. Commerzbank Kiel soll schnell wieder öffnen: Näher rückt dagegen die Wiedereröffnung der Commerzbank-Filiale am Arndtplatz in Kiel: "Wahrscheinlich wollen wir in der kommenden Woche schon wieder aufmachen", sagte Sprecher Thomas Kleyboldt am Dienstag – vorausgesetzt, die Reparaturarbeiten liefen so gut weiter wie bisher. Ein Besuch vor Ort zeigte zumindest geschäftige Arbeiten im Inneren der Filiale. Die war kurz vor dem Sprengstoffangriff erst renoviert und im neuen Design wiedereröffnet worden. Das soll weiter sichtbar sein, es handele sich keinesfalls um einen Notbetrieb, so Kleyboldt. Auch Ansprechpartner und Berater seien dann wieder in der Filiale vor Ort. Einzige Einschränkung: Da nun ein Gerät fehlt, gibt es lediglich noch eine Option für Kontoauszüge und Ein- und Auszahlungen. Und diese bestehe lediglich während der regulären Öffnungszeit, so Kleyboldt. Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier.

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