German Naval Yards-Azubis bauen Übungsmodul für die Kieler Feuerwehr

Möglich macht das eine Zusammenarbeit mit German Naval Yards. 25 Auszubildende der Werft bauen für die Feuerwehr ein zehn Meter langes Schiffsdeck, in dem ein Rettungseinsatz an Bord nachgestellt werden kann. Auf dem Nachbau werden viele originalgetreue Teile installiert, die auch auf einem echten Schiff zu finden sind: Bullaugen, Tampen, Türen, Treppen. „Es geht darum, das Deck so detailliert wie möglich nachzustellen“, sagt Werft-Sprecher Heiko Landahl-Gette. Szenarien äußerst realitätsnah simulieren: „Mit der neuen Ausbildungsstrecke können wir die Schiffsbrandbekämpfung und verschiedene Szenarien äußerst realitätsnah simulieren. Das Durchsuchen und Orientieren in völlig verrauchten Räumen bis hin zur Bergung verletzter Personen auf engstem Raum lässt sich gefahrenfrei üben“, erklärt Wolfgang Lotz, Leiter der Feuerwehrakademie, die im April in Wellsee eröffnen soll. Genutzt werden kann das Übungsmodul auch von Freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdiensten. „Für uns ist das Modul eine ganz große Bereicherung.“ In dem geplanten Übungszentrum wird das fertige Modul später so integriert, dass die Ausbilder jederzeit Einblick in das Geschehen im Inneren des Ausbildungsmoduls haben und gegebenenfalls eingreifen können. Während des Übungsbetriebs kann in das Deck gezielt Rauch oder Wasser eingeleitet werden. Mit Heizstrahlern wird zusätzlich Hitze erzeugt. Diese Simulationsmöglichkeit sei sehr wichtig für die Feuerwehr, da sie immer mal wieder mit Bränden auf Schiffen zu tun hat, berichtet der Projekt-Beauftragte Martin Jacobsen. „Bei so einem schwierigen Einsatz muss jeder Handgriff sitzen.“ Laut Feuerwehr-Sprecherin Stefanie Strothmann gibt es jährlich ein bis zwei größere Brände auf Schiffen. „Die Einsätze zählen aber fast wie zehn.“ Dass die Auszubildenden bei German Naval Yards gemeinsam mit länger andauernden Projekten betraut werden, ist Teil der Lehre auf der Werft, berichtet Ausbildungsleiter Helge Krambeck. Am Bau des Trainingsmoduls für die Feuerwehr sind rund 25 Azubis aus vier verschiedenen Lehrberufen beteiligt. Ausbildungen in technischen Berufen gibt es bei der Werft zum Anlagenmechaniker in der Fachrichtung Rohrsystemtechnik sowie zu Konstruktionsmechanikern in den Bereichen Schweißtechnik, Ausrüstung und Schiffsbau. Die Ausbildungen dauern jeweils dreieinhalb Jahre, können aber verkürzt werden. Nach einem erfolgreichen Abschluss gibt es laut Krambeck gute Chancen für die Lehrlinge, unbefristet übernommen zu werden. Wie viele Azubis jedes Lehrjahr eingestellt werden – die Ausbildung beginnt im September –, richtet sich nach dem Bedarf. Auch die Werft profitiert davon: Bei German Naval Yards ist man über die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr aus mehreren Gründen sehr zufrieden. „Wir als Werft profitieren natürlich davon, wenn die umliegenden Feuerwehren ihre Fähigkeiten erweitern und ausbauen“, sagt der Auszubildenden-Leiter Helge Krambeck. „Denn im Falle eines Falles unterstützen die Frauen und Männer der Kieler Feuerwehren ja auch unsere Werksfeuerwehr hier auf der Werft.“ Außerdem sei der Nachbau eine tolle Gelegenheit für die Azubis, sich weiterzuentwickeln. Krambeck: „Das Projekt wurde von uns befürwortet, da wir großen Wert darauf legen, dass unsere Auszubildenden bestmöglich, aber auch vielseitig ausgebildet werden.“ „Mit unserem Team aus bis zu zehn Azubis übernehmen wir bei diesem Projekt schon während der Ausbildung ein großes Stück Verantwortung“, erzählt Phil-Andree Helbig, der sich im vierten Jahr in seiner Ausbildung zum Industriemechaniker befindet. Bau wie ein gewöhnliches Schiff: Gebaut wird der Simulator wie ein gewöhnliches Schiff. Zunächst werden die Einzelteile maschinell hergestellt, die später in Kleinstarbeit zusammengeschweißt werden. Zum Start des Projektes wurde an der Plasma-Brennschneide-Anlage sechs Millimeter dicker Betonstahl ausgeschnitten. Hierfür wurde zunächst die Schablone auf den Stahl aufgetragen, die Maschine selbst schneidet die Form automatisch passgenau aus, wie Maschinen-Bediener Matthias Köpke erläuterte. Die dünnen Platten werden später miteinander verbunden und dienen als Teil des simulierten Decks. Die Idee für die Zusammenarbeit kam von der Kieler Feuerwehr, German Naval Yards fertigt das Modul für die Brandbekämpfer auf eigene Kosten. Ein weiterer Partner des Projektes ist die Firma Muehlhan, die die Beschichtung des Moduls übernimmt. Lesen Sie weitere Nachrichten aus Kiel

German Naval Yards - Azubis bauen Übungsmodul für Feuerwehr