Germania aus Kiel ist "Macher des Jahres": Firma entwarf Hygieneschutz-Rollo

Grund für die Auszeichnung, die im Dezember erstmals verliehen wurde, sei aber nicht nur die Idee des Rollos, sagt Germania-Geschäftsführer Sven Giese. „Da haben im Frühjahr andere Wettbewerber in Deutschland kurzfristig nachgezogen.“ Beim Kieler Hersteller nutzt man einen Teil der Einnahmen jedoch für den guten Zweck: „Mit dem Verkauf des Rollos versuchen wir auch, anderen Firmen und wohltätigen Organisationen zu helfen.“ Ein Teil des Erlöses etwa floss in Gutscheine für Besuche der Arche Warder – darüber freuen konnten sich die Kieler Mädchentreffs. Doch es war gleichzeitig eine Unterstützung für den Tierpark im ersten Lockdown. Germania leidet weniger unter der Corona-Pandemie als andere Firmen: An anderer Stelle griff die Firma durchaus kreativ unter die Arme, so gab es laut Giese beispielsweise dutzende Portionen Currywurst und Pommes für die Germania-Mitarbeiter, gekauft beim ortsansässigen Imbiss. „Unser Unternehmen ist nicht so stark von der Corona-Krise betroffen, weil wir Produkte für das Zuhause herstellen“, so Giese. In dem Bereich würden die Menschen weiter investieren. Nun wolle man denen helfen, bei denen es anders sei. Die Hygieneschutz-Rollos sind unterdessen gut nachgefragt. Sie seien auch nach Italien, Frankreich und Irland verkauft worden, erzählt der Geschäftsführer. Doch auch in Kiel und Deutschland sind sie zu finden, hängen etwa in Bussen der KVG, ebenso in Büros oder Läden. Hygieneschutz-Rollo entstand auf Nachfrage einer Klinik: Ursprünglich entwickelt wurde das Rollo, nachdem im Frühjahr 2020 das Klinikum Itzehoe auf der Suche nach einer Art Trennwand war, die durchsichtig und abwischbar, aber auch möglichst flexibel einsetzbar sein sollte. „Gerade am Anfang gab es eine große Nachfrage. Die war nach den Lockerungen deutlich rückläufig, zog im zweiten Lockdown aber wieder an“, so Giese. Die Preisverleihung im Hamburger Atlantic-Hotel sei an die Corona-Maßnahmen angepasst gewesen, erzählt Giese. Er sei mit seiner Frau angereist. Die Übergabe der verschiedenen Auszeichnungen sei zeitversetzt gewesen, die anderen Preisträger habe er deswegen gar nicht gesehen. Auch ein großes Publikum habe es nicht gegeben. Die von dem Netzwerk Face-Club.com und der TV-Programmzeitschrift RTV gestiftete Auszeichnung „MacherInnen des Jahres“ wurde an Menschen, Unternehmen und gemeinnützige Initiativen verliehen, die in der Corona-Krise Gemeinsinn, Einfallsreichtum und Tatkraft bewiesen haben. Schirmherr des Preises ist Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher.