Grünes Wasser im Holstenfleet in Kiel: Was ist da los?

Wie grüne Wolken wabern die Algen im Kieler Holstenfleet. Besonders auf Höhe des Craft-Beer-Restaurants „Jan & Hein & Klaas & Pit“ schwimmt am Montag ein großer Teppich im Wasser. Auch weiter Richtung Bootshafen sieht man Algen-Ansammlungen, das Wasser des Holstenfleets schimmert grünlich. Bei dem Bewuchs handelt es sich laut Stadt Kiel um Fadenalgen: „Die Algenart ist unbedenklich und ein rein optisches Problem.“ Das Gewässer Holstenfleet sei sehr nährstoffarm – eigentlich keine gute Bedingungen für Algen. Weil aber in den jüngsten Tagen die Sonne stark in das klare Wasser schien, konnten sich die Algen rasch vermehren. Algen und grünes Wasser im Holstenfleet: Stadt Kiel bereitet Reinigung vor: Derzeit bereitet die Stadt die mechanische Reinigung vor, dabei werde umweltverträglich vorgegangen. „Ziel ist es, den Holstenfleet weitestgehend frei von Fadenalgen zu bekommen und zu halten“, so die städtische Pressestelle. Lesen Sie auch Alte Schwentinebrücke in Kiel bald autofrei: Verkehrsversuch soll jetzt starten Der neue Bewuchs im Holstenfleet fällt vielen Passanten auf. Menschen spähen von den Brücken über das Fleet ins Wasser, Fahrradfahrer werden halten und blicken nach unten, manche machen Handy-Fotos. Auch Peter Meyer lehnt sich über das Brückengeländer, um sich den Pflanzenteppich genauer anzusehen. Der Bewuchs sei schon ziemlich stark, sagt er – und genau dies sei vor dem Bau des Holstenfleets befürchtet worden. Nur Pumpen und Rohre tauschen das Wasser im kleinen Kiel-Kanal aus: Die Pläne einer Wasserverbindung, die die Innenstadt aufwerten sollte, wurden in Kiel ursprünglich kontrovers diskutiert. Gegnerinnen und Gegner kritisierten die hohen Kosten und befürchteten viel Müll und ein Umkippen des Wassers. Nach drei Jahren Bauzeit und Gesamtkosten in Höhe von 18,7 Millionen Euro wurde das Holstenfleet im August 2020 eröffnet. Das künstlich angelegte Gewässer fließt nicht zwischen Kleinen Kiel und Hafen frei durch. Lediglich Rohre und Pumpen tauschen das Wasser aus. Laut Stadt Kiel sei das Wasser dennoch sauber, werde fortlaufend gefiltert und das Fleet täglich von Mitarbeitern des Abfallwirtschaftsbetriebs gesäubert. Burkard und Regina Augustin aus Bad Oldesloe sehen das Holstenfleet zum ersten Mal seit seiner Fertigstellung. „Es ist schön geworden“, sagt Regina Augustin. Ihre Meinung: Ein wenig Grün im Wasser sei nicht so schlimm, aber dennoch müsse sich die Stadt etwas einfallen lassen, um zu starkes Algenwachstum zu vermeiden.