Grundschule Holtenau: Neue Fenster mit sechs Jahren Verspätung

Damit bekommt die Grundschule Holtenau ein sechs Jahre verspätetes „Weihnachtsgeschenk“. Eigentlich wollte das für die Unterhaltung des Gebäudes zuständige Amt für Immobilienwirtschaft den Trakt vor rund zehn Jahren schon abreißen. Dort untergebracht sind der Jugendtreff, die Schulküche, der Werkraum und der Physikraum. Doch der Ortsbeirat wehrte sich erfolgreich dagegen, und die Schule durfte die Räume weiter nutzen, auch wenn sie nach dem 2012 beschlossenen Raumordnungsstandards für Kieler Schulen nicht notwendig wären. Die Holtenauer Grundschule ist zweizügig mit derzeit 118 Schülern in sieben Klassen. Aufnehmen kann sie bis zu 208 Schüler in acht Klassen. 2014 gab es den ersten Hinweis: 2014 informierte der Ortsbeirat aufgrund des Hinweises einer Bürgerin die Immobilienwirtschaft darüber, dass einige Fenster an der Schule eines neuen Anstriches bedürfen. Seinerzeit wurde angeregt, dass das städtische Gebäude rechtzeitig instand gehalten werden sollte, damit nicht noch höhere Sanierungskosten entstünden, erinnert sich die Ortsbeiratsvorsitzende Heidi Toscan (SPD). Im Herbst 2019 bot das Nebengebäude dann keinen schönen Anblick mehr. An den Fenstern mussten festgeschraubte Holzleisten verhindern, dass die Glasscheiben herausfallen. Das Treppenhaus war sogar über die gesamte Fensterfront mit Holz vernagelt. Das für die Unterhaltung des Gebäudes zuständige Amt für Immobilienwirtschaft begründete die Maßnahme mit „Versicherungsgründen und Schutzmaßnahmen“. Auf der Dezembersitzung des Ortsbeirates machte die Vorsitzende erneut deutlich: „Wir brauchen das Gebäude. Ich möchte keinen Verfall, sondern eine Instandsetzung.“ Als Argument für den Erhalt führte das Gremium auch eine externe Nutzung an, zum Beispiel durch die Volkshochschule. Holger Schmidt von der Immobilienwirtschaft räumte damals den schlechten Zustand der Fenster ein und versprach, sich vor Ort ein Bild zu machen, um einzelne, wenn möglich, auszutauschen. Lesen Sie auch: Grundschule braucht neue Fenster Im Februar dieses Jahres hielt der Ortsbeirat dann aufgrund der Witterung ein umgehendes Handeln für nötig, da Feuchtigkeit in das Gebäude eindrang, was den Bauzustand von Tag zu Tag verschlechterte. Einstimmig verabschiedete das Stadtteilgremium den Antrag an den Bauausschuss, die Fenster im gesamten Nebengebäude der Grundschule Holtenau zu erneuern. Obwohl die Leiterin der Immobilienwirtschaft, Gabriele Wiesmann-Liese, im Bauausschuss auf den Grundsanierungsbedarf des Nebengebäudes hinweist und dazu rät, nur die erforderlichen Fenster zu wechseln, beschließt der Ausschuss auf seiner Februarsitzung einstimmig, alle Fenster auszutauschen. Kompletter Austausch aller Fenster kostet 266.000 Euro: Seit dem Herbst ist das Nebengebäude nun eingerüstet. Die Toiletten und der Jugendtreff seien noch zugänglich, so Schulleiterin Meike Becker. Die 266.000 Euro teure Renovierung soll voraussichtlich noch vor Weihnachten abgeschlossen sein, teilte Wiesmann-Liese mit. Eingebaut werden derzeit weiß lackierte Holzfenster mit Isolierverglasung mit zwei zu öffnenden Flügeln pro Einheit. Meike Becker ist zufrieden: „Ich freue mich sehr darauf, das Gebäude für unsere Schüler bald wieder nutzen zu können und vielleicht auch an einem Nutzungskonzept mitzuarbeiten, damit möglichst viele Holtenauer von diesen Räumlichkeiten profitieren können.“