Im Januar und Februar sind beim städtischen Gesundheitsamt zusammen gerade mal fünf Krätze-Erkrankungen gemeldet worden. Schon das, so erläutert Stadtärztin Annika Hering, ist für diese Zeit eine relativ hohe Zahl. Andersherum gilt laut Hering dennoch: „Wir hatten seit Jahren keine großen Fälle.“ Wie immer, wenn sich Krankheiten von Mensch zu Mensch übertragen können, ist jedoch Wachsamkeit angesagt. Treten in einer Einrichtung zwei bis drei Fälle auf, so stellt das für Fachleute bereits eine potenzielle Ansteckungsquelle dar. Die betreffenden Pechvögel sollten deshalb aus der Einrichtung herausgenommen und mit einer speziellen Salbe behandelt werden, die in aller Regel auch gute Wirkung zeigt.
Dass es sehr selten zu alarmierenden Situationen kommt wie vor einiger Zeit in einer Plöner Schule, in der 800 Kontaktpersonen ermittelt wurden, die sich mit Krätze angesteckt haben könnten, hat viel mit den Symptomen zu tun: Es juckt so stark, dass Erkrankte schnell von sich aus den Arzt aufsuchen.
Kopfläuse treten deutlich häufiger auf
„Deutlich häufiger“ als die Krätze machen dem Gesundheitsamt derweil Läuse zu schaffen. Vor allem zwischen August und Ende Oktober haben die kleinen Plagegeister Hochkonjunktur – und machen zuweilen mehr Ärger als eigentlich nötig. Immer wieder kommt es laut Annika Hering vor, dass Eltern nach der ersten Behandlungsrunde nachlässig werden, weil sie auf den Köpfen der Kinder keine Läuse mehr finden. Unterbleibt aber die obligatorische zweite Behandlung, tritt im Handumdrehen eine neue Welle auf.
Fürs Kieler Gesundheitsamt sind all diese Dinge derzeit aber eher Nebensächlichkeiten. Weitaus die größten Sorgen bereitet die jetzt immerhin so langsam abebbende Grippewelle.