Holstein Kiel gegen FC Bayern München: So gucken Kieler das Spiel im Lockdown

Für viele Kieler Fußballfans ist es der Abend des Jahres: Die Störche von Holstein Kiel, die zuletzt mit der Spitzenplatzierung in der Zweiten Bundesliga glänzten, gegen den Rekordmeister aus München (Mittwoch, 20.45 Uhr, hier im Liveticker). Doch die Partie im DFB-Pokal wird durch den Corona-Lockdown anders als geplant. Die Fans können nicht ins Stadion, Fußballkneipen sind geschlossen und maximal ein bester Freund oder eine beste Freundin dürfen vor den heimischen Fernseher eingeladen werden. Wie die Kieler damit umgehen, hat KN-online Passanten in der Holtenauer Straße gefragt. Holstein Kiel gegen Bayern München: Fans müssen mit dem Fernseher Vorlieb nehmen: "Ich werd's mir natürlich anschauen. Werde zu Hause sitzen und es mir gemütlich machen und es in Ruhe auf dem Sofa angucken", sagt Peter Hagner. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern will der 52-Jährige das Spiel so schauen. "Ich finde es nicht schlimm, es zu Hause zu sehen", sagt der Schwedenecker. Franziska Krüger (35) bedauert hingegen, das Aufeinandertreffen der beiden Top-Mannschaften aus erster und zweiter Bundesliga nicht in einer Kneipe gemeinsam mit Freunden sehen zu können. "Wir gucken das auf jeden Fall zu Hause", sagt die Kielerin und schaut zu ihrer Tochter Anna Mia auf dem Rücksitz ihres Fahrrads. "Ich möchte das auch sehen", bestätigt die Vierjährige. Kielern fehlt das Fußball-Erlebnis im Stadion: "Wenn ich Karten bekommen hätte, wäre ich ins Stadion gegangen", sagt Finn Kornath. Der fußballbegeisterte Kieler, der bis zum vergangenen Sommer selbst in der zweiten Mannschaft des KSV gespielt hat, will nun mit einem Kumpel dem Pokalspiel entgegenfiebern. "Wir machen eine Tüte Chips auf und nehmen uns ein Bierchen", sagt der 21-Jährige. Dabei ist klar, für welche Mannschaft er nach wie vor Sympathien hegt: "Es wird eine schwierige Nummer für Holstein. Aber wenn man gut kämpft, kann es auch ein Sieg werden." Lesen Sie auch: Holstein Kiel: Mit großer Leistung zur Sensation? Zuschauen wird auch Elke Fittkau. "Mein Enkel – der ist acht – und der Papa sind große Holstein-Fans", so die 74-Jährige. Sie will das Spiel deswegen bei ihrer Tochter schauen. "Wir sitzen gemeinsam auf der Couch und Knabbern", sagt sie voller Vorfreude. WG will das Spiel Holstein Kiel gegen Bayern München zusammen gucken: "Das Stadionerlebnis fehlt auf jeden Fall", sagt Stefan Gigel (20). "Ich freue mich schon riesig, wenn es wieder losgeht." Langsam gewöhne er sich jedoch an Spiele im Fernsehen, bei denen nicht mal Zuschauer im Hintergrund zu hören seien. Zu einem Spitzenspiel wie Holstein gegen Bayern hätte er mit seinen Freunden sonst versucht, Karten für das Stadion zu bekommen. "Ich würde vielleicht mal mitgucken", sagt auch seine gleichaltrige Mitbewohnerin Elisabeth Schwengfelder. "Wenn Holstein schon mal gegen Bayern spielt, muss das eigentlich Pflichtprogramm sein", sagt er. In der Dreier-WG guckt Gigel Fußball sonst allein. Das Spiel noch nicht richtig auf dem Plan hatte Marleen Osterwaldt. Die 30-Jährige will nun aber auf jeden Fall einschalten. "Dieses Mal ist es was Besonderes, deswegen schaue ich rein", sagt sie und will mit ihrem Freund gucken. Ungewöhnlicher Abend für die Wirte wegen Corona-Lockdown in Kiel: Ganz anders wird der Abend in jedem Fall für Malte Schmerder. Der Wirt des Gutenberg zeigt sonst alle Holstein-Spiele in seiner Kneipe. "Normalerweise wäre der Laden richtig voll. Dieses Jahr wird das leider nichts. Ich werde das Spiel zu Hause gucken, vielleicht kommt ein Kumpel vorbei." Nebenher will Schmerder jedoch Kontakt mit seiner Tipp-Gruppe halten. Mit diesem Tipp hofft der Wirt doch die Führung zu verteidigen: "Lange die Null halten, unentschieden in die Halbzeit und nach einem 1:1 ins Elfmeterschießen, dann kommen wir eine Runde weiter", sagt er. Lesen Sie auch: Darum reist der FC Bayern erst am Spieltag an Am Mittwoch um 20.45 Uhr ist Anstoß. Fans, ohne Abo beim Pay-TV-Sender Sky haben Glück, die ARD überträgt die Begegnung ebenfalls und natürlich gibt es hier auf KN-online einen Liveticker.