Holstenstraße in Kiel: Barbershop und Home Tea Jia sind neue Mieter

Die Neueröffnungen Die Auswahl an freier Ladenfläche zwischen Asmus-Bremer-Platz und Holsten-Fleet ist groß: Sechs Geschäfte auf einer Länge von 40 Metern standen zuletzt leer. Nun wurden für zwei Immobilien neue Mieter gefunden. In den ehemaligen Schmuck- und Dekoladen Claire’s zieht demnächst der Friseur „Five Star Barber“. Es ist die zweite Filiale des Barbershops in Kiel, in der Holtenauer Straße gibt es bereits einen „Five Star Barber“. Geplant ist die Eröffnung im Dezember, sagt Inhaber Ashty Slaiman. Derzeit laufen noch die letzten Umbaumaßnahmen. „Natürlich kann es ein Risiko sein, einen Friseurladen in der Innenstadt zu eröffnen, aber wir wollen etwas dazu beitragen, dass die Holstenstraße wieder schöner wird.“ Slaiman baut auf die Laufkundschaft in der City. Denn Kunden können bei „Five Star Barber“ auch spontan ohne Termin vorbeikommen. Außerdem hofft er auf internationale Gäste. „In unsere Filiale in der Holtenauer Straße kommen viele Touristen.“ Vor allem Besucher aus Skandinavien lassen sich gerne in Deutschland die Haare schneiden, weil die Kosten für einen Besuch beim Friseur hierzulande deutlich günstiger sind. Ein ausgebildeter Pianist verkauft in Kiel nun Bubble Tea: In unmittelbarer Nachbarschaft, nur zwei Gebäude weiter, hat es bereits eine Neueröffnung gegeben. Seit vergangener Woche verkauft Home Tea Jia Tee in verschiedenen Geschmacksrichtungen – auch Bubble Teas, also gesüßten Tee aus Taiwan, der häufig mit Milch und Fruchtsirup versetzt und wie ein Milchshake zubereitet wird. Dazu gehören zudem Kügelchen aus Tapioka oder Süßkartoffelstärke. Inhaber Kai-Yun Cheng, der bereits in Lübeck eine Home-Tea-Jia-Filiale betreibt, setzt auf Tee aus seiner Heimat Taiwan, verzichtet im Vergleich zu vielen anderen Bubble-Tea-Läden auf den übermäßigen Einsatz von Zucker. „Unsere Tees sind 50 Prozent weniger süß“, beteuert der 28-Jährige, der an der Musikhochschule in Lübeck studiert hat und ausgebildeter Pianist ist. Und bislang hat sich laut Cheng die Eröffnung in Kiel gelohnt. Vor dem Laden ist häufig eine Schlange zu beobachten, vorrangig aus jüngeren Leuten. Am beliebtesten sind die Sorten Brown Sugar Latte – Tee, Rohrzucker und Milch – und Maracuja Bluemoon mit Jasmintee. Die Verzögerung Während das Holsten-Fleet mittlerweile eröffnet ist, wartet die Gastronomie am Ahlmann-Haus weiter darauf, dass es losgeht. Eine Eröffnung noch in diesem Jahr wurde unter anderem davon abhängig gemacht, ob es in Kiel einen Weihnachtsmarkt gibt. Die Hoffnung war, dass durch Glühwein- und Essensstände mehr Menschen auch in der dunklen Jahreszeit in die Innenstadt kommen und somit das geplante Restaurant und den Food-Court samt Bar im Ahlmann-Haus aufsuchen. Doch obwohl der Weihnachtsmarkt stattfinden soll, wird es in diesem Jahr keine Eröffnung geben. Grund sind aufwendigere Sanierungen, die sich erst im Laufe der Umbauarbeiten herausgestellt haben. „Es müssen Elektroleitungen neu gelegt werden, da die alten nicht stark genug sind“, sagt Peter Plambeck, der Geschäftsführer von GVI Immobilien, der sich um die Vermietung des Ahlmann-Hauses kümmert. Zudem muss der Brandschutz ertüchtigt werden. Der Frust über die Verzögerung hält sich allerdings in Grenzen. „Die Motivation, noch vor Weihnachten zu eröffnen, ist bei allen Beteiligten nicht besonders hoch“, sagt Plambeck. Grund ist die Corona-Situation. „Wir können derzeit nur viele Gäste bewirten, wenn wir auch Außenplätze anbieten können.“ Das ist im Winter aber wetterbedingt nicht möglich. Deshalb ist nun eine Eröffnung im Februar oder März geplant. „Wenn wir Tische und Stühle herausstellen können und die Leute wieder gerne draußen sitzen, geht es los“, verspricht der Investor Ahmad Reza Zirakbash. Die Perspektive Baulich sieht man zwar noch keine Fortschritte, doch hinter den Kulissen geht es voran: Die Rede ist vom „Kieler Ding“, das in der ehemaligen Anson’s-Filiale entstehen soll. Wie der Vermieter Home United mitteilt, der auf einer Fläche von 5100 Quadratmetern einen Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Co-Working-Space und Eventlocation errichten will, laufen gute Gespräche mit der Stadt, den Bauprüfern und potenziellen Mietern. Laut Projektleiter Jens-M. Janssen habe das „Kieler Ding“ bereits großes Interesse hervorgerufen. Namen werden allerdings noch nicht genannt. Noch in diesem Jahr soll der Bauantrag gestellt werden, sodass Anfang 2021 mit den Umbauarbeiten begonnen werden kann. Mit einer Fertigstellung wird Anfang 2022 gerechnet. Die Investitionskosten liegen insgesamt bei knapp 20 Millionen Euro. Weitere Artikel aus Kiel lesen Sie hier.