Investorenpläne: Hof Hammer: Im Frühling beginnt der Bau

Nach langer Zeit erschien Michael Demandt am Dienstagabend wieder einmal persönlich im Ortsbeirat, um über das Projekt zu berichten, das vor fast zehn Jahren vorgestellt wurde und nie wirklich Fahrt aufzunehmen schien. Wirklich auf Turbo sind die Signale auch jetzt noch nicht geschaltet, immerhin liegt nach Angaben des Rendsburger Unternehmers aber die Genehmigung für den Straßenbau vor. Der noch ausstehende amtliche Segen zum Entwässerungskonzept soll außerdem „relativ kurzfristig“ erteilt werden. Sobald das der Fall ist, werden nach Demandts Angaben umgehend die Bauarbeiter loslegen. „Die Finanzierung ist gesichert, die Aufträge sind vergeben, insofern ist alles in Tüten und Papier“, versicherte er: „Da können Sie sich drauf verlassen.“ Recht einfach ist es in diesem Fall mit der Auftragsvergabe, weil Demandt selber ein Bauunternehmen mit 50 Mitarbeitern besitzt und er nicht das Problem hat, erst noch ein Unternehmen mit freien Kapazitäten zu finden. Investor: Erste Bauphase dauert 14 Monate: Der erste Aufschlag für das Quartier, in dem etwa 160 Wohnungen für Menschen mit und ohne Behinderung sowie jeglichen Alters geschaffen werden sollen, gilt wie von vornherein geplant der Stiftung Drachensee. Übergangsweise sind die 14 von der Stiftung betreuten Frauen und Männer kurz vor Jahresfrist in zwei nicht zum Abbruch vorgesehene Häuser am Waldrand umgezogen, der Ersatzbau mit dann 20 Wohnungen soll jetzt zuerst hochgezogen werden. Michael Demandt rechnet, dass das 14 Monate dauern wird, sodass die Drachensee-Leute Mitte 2021 wieder eine dauerhafte Bleibe hätten. Ein halbes Jahr nach dem ersten Spatenstich soll es dann vom Speckenbeker Weg aus gesehen hinten rechts mit dem Bau von 28 weiteren Wohnungen losgehen. Diesen Rhythmus will Demandt bis zum Schluss beibehalten. Probleme mit dem Artenschutz? Investor dementiert: Ortsbeiratsvorsitzender Winfried Jöhnk (SPD) hatte sich kurz vor der Sitzung noch einmal im Rathaus nach dem Stand des Genehmigungsverfahrens erkundigt und nach eigenen Worten gehört, „dass der Ball nun im Feld von Herrn Demandt liegt“. Nach dessen Darstellung ist der Ball allerdings schon zurückgespielt. Alle Forderungen der Stadt seien „soweit abgearbeitet“, behauptete der Investor. Ins Reich der Gerüchte verwies Demandt auch Behauptungen, wonach das Projekt weiterhin an Artenschutzauflagen für Fledermäuse und andere seltene Tiere haken soll. Bei allen Planungsschritten sei ein Biologe an Bord, für die beiden zuerst ins Auge gefassten Neubauten seien die Hürden aus dem Weg geräumt. Ebenfalls ausgebügelt sind nach seinen Worten die Folgen der sehr rabiat ausgeführten Baumbeschnitte im vergangenen Jahr (wir berichteten). Die wüste Abholzerei sei auf eigene Unzulänglichkeiten zurückzuführen, aber inzwischen so korrigiert, „dass die Bäume überlebensfähig sind“. Liste mit Wohnungsinteressenten noch im Investoren-Blick: Wie es mit der Barrierefreiheit für diejenigen Wohnungen aussieht, die nicht der Stiftung Drachensee vorbehalten bleiben, wollte eine Vertreterin des Beirats für Menschen mit Behinderung wissen. Demandt sicherte zu, dass alle Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern barrierearm sein werden, also schwellenlos und mit Aufzug erreichbar, allerdings mit nicht ganz so breiten Türen versehen wie es der Standard „Barrierefrei“ vorsieht. Beruhigendes konnte der Investor auch zur Frage von Winfried Jöhnk verkünden, ob es die inzwischen schon etwas angestaubte Liste mit Wohnungsinteressenten aus Hammer noch gibt. Das sei der Fall, sagte Demandt zur Beruhigung vieler älterer Menschen, die ihre großen Häuser gern gegen überschaubare Wohnungen tauschen würden. Weitere Nachrichten aus Kiel finden Sie hier.

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